Jüchen: „Das ist wie eine Foto-Tapete“

Sanierung: Fast 500 Quadratmeter Kunststofffolie verhüllen seit Dienstag die beiden Türme des Hochschlosses.

Jüchen. Das gefaltete Kunststoffgewebe wird wie ein Paket in 14 Metern Höhe an dem Gerüst befestigt, die Monteure lassen es los und es rollt nach unten. Die Folie zeigt, was sie verdeckt: das Hochschloss, Schloss Dyck. Eine Fassaden-Nachbildung verhüllt seit gestern zwei Türme des Schlosses, anlässlich einer Bauministerkonferenz aller Bundesländer, die Donerstag und Freitag stattfindet. "Wir haben das Schloss fotografiert und auf zwei Folien aufdrucken lassen - wie bei einer Foto-Tapete", erzählt Architekt und Kreisbauamtsrat Bernd Simon. Kosten inklusive Montage: 13 500 Euro. Beide Folien sind zusammen etwa 500 Quadratmeter groß und etwas mehr als elf Meter hoch.

Das Gerüst mit sechs Ebenen steht seit September vor dem Gebäude, weil das Dach saniert werden muss. Bis Ende 2010 wird das Kunststoffgewebe die Außenwände verhüllen, bis die Sanierung - Steinaustausch, Verfugung und Sandsteinüberarbeitung - abgeschlossen ist. "Wir machen das für die Optik", erklärt Simon. Die Rückseite des Schlosses wird im nächsten Jahr mit weißem Gewebe verkleidet, das weniger als die Hälfte der bedruckten Folie kostet.

Nach der Sanierung des Hochschlosses kommt der Stallhof an die Reihe. Hier werden ähnliche Arbeiten ausgeführt und der Hof wird unterkellert. Am Ende werden beide Gebäude in einheitlichem Gelb erstrahlen, insgesamt werden die Arbeiten mindestens 5,7 Millionen kosten.

Für Anke Liebel von der Montage-Firma Climx sind die Arbeiten reine Routine: "Wir bringen das Gewebe innerhalb von vier Stunden an, die Montage ist nicht sonderlich schwierig." Denn die Monteure können sich auf dem Gerüst frei bewegen. Eine Besonderheit gibt es allerdings: "Die Türme sind rund, was es etwas schwieriger macht." Außerdem sei "die Aussicht natürlich schöner als in einer Stadt", sagt Liebel lächelnd und deutet auf die Parkanlage im Schloss Dyck.