Kaarst: Allerheiligen - „Die Friedhöfe werden voll sein“
Auch in der heutigen Zeit gedenken die Menschen immer noch ihrer verstorbenen Angehörigen. Pfarrer Kurt-Peter Gertz stellt kein abnehmendes Interesse am Feiertag fest.
<strong>Kaarst. Am Donnerstag ist Feiertag. Alle haben frei, endlich mal ausschlafen und nicht über die überfüllte Autobahn oder im vollen Linienbus ins Büro fahren. Aber warum haben am Donnerstag eigentlich alle frei? Die Bedeutung des Allerheiligen-Feiertags scheint den meisten Menschen nicht mehr bekannt. Und dann kommt seit einigen Jahren mit dem irischen Halloweenfest auch noch starke Konkurrenz hinzu. Die WZ sprach mit Pfarrer Kurt-Peter Gertz über die Bedeutung des katholischen Feiertags. "Der Sinn des Festes leitet sich schon aus dem Namen ab. An diesem Tag gedenkt die katholische Kirche ihrer Heiligen", erklärt Gertz, Pfarrer in St.Martinus Kaarst. "Es ist aber so, dass für die Meisten diese Bedeutung nicht im Vordergrund steht." Vielmehr werde den verstorbenen Angehörigen gedacht. "Dies hat die Kirche eigentlich für den morgigen Allerseelentag vorgesehen", erklärt Gertz. Wegen der Feiertagsregelung nutzten die Menschen aber schon den 1.November.
Der Kaarster Geistliche könne kein abnehmendes Interesse am kirchlichen Feiertag feststellen: "Es ist immer noch so, dass zahlreiche Christen die Gräber ihrer Angehörigen besuchen. Die Friedhöfe werden auch am Donnerstag wieder voll sein." Und auch die Messen seien in der Regel besser besucht als "normale" Sonntagsgottesdienste.
In St.Martinus habe man Mittwoch Abend sogar ein Anti-Halloween-Fest veranstaltet. "Auf den Plakaten für die Party war ein durchgestrichener Kürbis zu sehen", so Gertz augenzwinkernd. "Wir können die Halloween-Welle zwar nicht aufhalten, wollten aber dennoch ein kleines Zeichen setzen."
In der Allerheiligen-Predigt des Pfarrers werde die Auferstehung Christi im Mittelpunkt stehen. "Das Leben nach dem Tod ist der Mittelpunkt unseres Glaubens. Gerade zu Allerheiligen will ich den Menschen das nochmal deutlich machen", sagt der Kaarster.