Kaarst: Animalisches in der Galerie

Ausstellung: Die Galerie Splettstößer zeigt Bilder und Plastiken der Künstlerin Angelika Freitag.

Kaarst. Ab sofort ist in der Galerie Splettstößer die Ausstellung einer Künstlerin zu sehen, die schon Spuren in Kaarst hinterlassen hat. Werke der Düsseldorferin Angelika Freitag waren bereits vor mehr als 15 Jahren in der städtischen Galerie in Büttgen zu sehen. Ihre Plastik "Reiter auf buckelndem Pferd" ziert auf einer Steele seit 1996 den Kaarster Neumarkt.

Nun zeigt sie unter dem Titel "Animalia" Bilder und Skulpturen, die sich mit dem Thema "Tier" beschäftigen. Mit ihren Werken hat die Künstlerin das Tier als Objekt nicht eben neu entdeckt, ihre Darstellungsweise hat aber viele Besonderheiten.

So finden sich in keiner Arbeit realistische Darstellungen - ihre Aquarelle, Tuschezeichnungen und mit Mischtechnik gearbeiteten Bilder sind vielmehr Denkanstöße und Spiegel der Gefühle der Betrachter. Abwechslungsreich ist auch das von Angelika Freitag gewählte Bildformat, das von klein bis groß reicht.

Naturverbundene Farben lassen Tiere lebendig erscheinen, andere kommen ein wenig kindlich und unschuldig gezeichnet daher, ohne naiv zu wirken.

In der Galerie erklärt die Künstlerin, wie die Tiere in einem ihrer Werke auf die Bäume kamen: "Diese Bäume sehe ich von meinem Atelierfenster aus. Und ich dachte, dass es doch viel schöner sei, wenn dort Tiere zu sehen wären." Das kennzeichnet die Entstehungsweise der Arbeiten. "Die Motive fließen mir aus dem Pinsel, erst auf dem Papier entstehen die eigentlichen Darstellungen", sagt Freitag.

Ohne Konzept finden die Motive ihren Platz und ihren Ausdruck, der ständig variiert. Seien es die Schlangen, die bei genauer Betrachtung ihre Haut abzustreifen scheinen, oder das große Pferd, das ausgelassen wirkt, aber auch von Schmerzen geplagt sein könnte: Die Deutungsmöglichkeiten sind sind zahlreich.

Die 54 ausgestellten Bilder werden durch elf Tierplastiken ergänzt. Ohne auf Details zu achten, formte Angelika Freitag Maschendraht zu Tierkörpern und bekleidete das entstandene Gestell mit Papierfetzen. Tageszeitungen waren dabei ihr liebstes Material. Heraus kamen Pferde, Hunde oder Raubkatzen, die wieder nicht naturgetreu daherkommen.

Die Künstlerin hofft, das der Betrachter eine Verbindung zu diesen Plastiken finden wird. "Der Mensch sucht stets den Kontakt zum Tier. Für mich gehörten Tiere schon immer zu meinen Leben", verrät Angelika Freitag.

Ihre neuesten Werke, die großen und kleinen Tuschezeichnungen sowie die in Lack und Öl gearbeiteten Schlangenbilder werden in der Galerie Splettstößer erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.