Kaarst: Europatreffen der Atari-Fans

Liebhaber stellten beim „Euro-Jag-Fest“ neue Entwicklungen für alte Technik vor.

<strong>Kaarst. Die Spielkonsolen von Atari kennen heute nur noch die Senioren unter den Zockern. Diese Senioren sind Mitte 20, wissen noch, dass Videospiele nicht immer auf DVD gepresst waren, und haben sich am Samstag zum "Euro-Jag-Fest 2007" in der Gaststätte Bischofshof in Holzbüttgen getroffen. Der Titel der Veranstaltung leitet sich vom Einzugsbereich, ganz Europa, und dem letzten Pionier der Atari-Konsolen, dem Jaguar, ab. Zum vierten Mal in Folge fand die "Convention" auf Einladung von Björn Baranski in Kaarst statt.

"Im Atari steckt viel Potenzial, das früher nicht genutzt wurde"

"Mit neun Jahren hab ich richtig angefangen zu zocken", sagt der 27-Jährige. Zwei Monitore hat er mitgebracht, ebenso viele Jaguar-Konsolen, mehrere Gamepads (Steuergeräte) und einen selbstgebauten Joystick. Die Atari-Jünger haben viele Geräte modifiziert oder gar neue Programme dafür entwickelt. "Im Atari steckt viel Potenzial, das damals nicht mehr weiter entwickelt werden konnte", weiß Baranski. Mitte der 1990er Jahre verschwand die Kult-Marke vom Markt.

Stundenlang könne er kaum definierbare Elemente in einer Röhre abschießen, um Punkte zu sammeln - wenn die Pause-Taste nicht kaputt wäre. Dafür hat er sein Steuergerät mit einem Drehknopf modifiziert, um sich besser durch die Röhre zu manövrieren. Die Vorrichtung dafür hat ein Techniker damals im Gamepad "versteckt". Ein weiteres Beispiel dafür, dass im Atari noch reichlich Potenzial steckt.

Das vermittelt auch der Höhepunkt des diesjährigen Treffens. Gary Taylor war am Morgen aus dem englischen Birmingham angereist und hatte ein Virtual-Headset dabei - eine besondere Kombination aus Kopfhörer und Mikrofon. Dieser Helm ist ein Jaguar-Prototyp und wurde nie auf den Markt gebracht. Das Stück hat unter den Sammlern einen entsprechenden Geldwert, während die gewöhnlichen Spiele höchstens einen ideellen Wert für die Atari-Freunde besitzen.