Dormagen: Neues Zuhause für Jugendliche

Jugendhilfeausschuss: Eine neue Einrichtung könnte am Sportplatz in Stürzelberg entstehen.

Dormagen. Für die Jugend in Stürzelberg muss etwas getan werden. Darin sind sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses einig. Denn einen Ort, an dem sich junge Menschen treffen können, gibt es nicht mehr. Das soll sich bald ändern: Auf dem Sportplatzgelände soll ein neuer Treffpunkt entstehen. "Wir benötigen zwei größere Räume und Sanitäranlagen", erklärt Wilfried Bordelius von der Interessengemeinschaft Jugendarbeit Stürzelberg. "Am besten wäre eine Holzkonstruktion mit einer Bodenplatte, sodass das Ganze zur Not demontiert und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden kann, falls der Standort irgendwann anderweitig genutzt werden soll."

Er schätzt, dass solche Räumlichkeiten etwa 150 000 Euro kosten würden. "Diese Kosten können wir aber nicht stemmen." Dafür müsse die Stadt eintreten. Die Interessengemeinschaft will sich dann um die Jugendarbeit kümmern-und das nicht nur für die jungen Stürzelberger, die bereits Mitglied in den örtlichen Vereinen sind. "Wir wollen ein offenes Jugendangebot aufbauen", so Bordelius. Für die neue Einrichtung würde die Interessengemeinschaft als symbolischer Träger fungieren und ehrenamtliches Engagement investieren, die Stadt soll die Kosten tragen.

Der Vorschlag fand im Jugendhilfeausschuss ausnahmslos Zustimmung-zumal bisher eine ganz andere Möglichkeit im Raum gestanden hatte: Nachdem die Interessengemeinschaft bereits im Dezember vergangenen Jahres auf das Problem hingewiesen hatte, hatte Bürgermeister Heinz Hilgers schnelle Hilfe versprochen und Wohncontainer für die Jugendarbeit angeboten. "Aber die müssten noch für mindestens 45 000 Euro hergerichtet werden", erläutert Bordelius. Die Interessengemeinschaft sprach sich deshalb für eine längerfristige Alternative aus.

"Von der Container-Lösung halten wir auch nichts", sagt Reinhard Hauschild (CDU). "Es wäre nur eine Behelfslösung-und das wäre kein gutes Signal an die Jugendlichen." Das sieht auch Bordelius so. "Noch haben wir in Stürzelberg so etwas wie eine heile Welt. Und damit das so bleibt, müssen die Jugendlichen einen Treffpunkt bekommen." Im Moment träfen sie sich an öffentlichen Orten wie dem Dorfplatz und würden von dort vertrieben. "Die Jugendlichen haben in Stürzelberg derzeit kein Zuhause", sagt er. Die Verwaltung wird nun eine Kostenaufstellung für das Vorhaben erstellen, damit schon bald ein konkreter Beschluss gefasst werden kann. Die Jugendräume könnten dann möglicherweise 2009 zur Verfügung stehen.