Kaarst muss weitere Betreuungsplätze schaffen
Besonders für Kinder unter drei Jahren fehlen Plätze.
Kaarst. Im laufenden Kindergartenjahr hat jedes Kind einen Betreuungsplatz bekommen: 1353 Kinder besuchen die Kindertagesstätten und auch in der Tagespflege sind nahezu alle Plätze vergeben. Es seien erhebliche Anstrengungen vorausgegangen, um den Rechtsanspruch vollumfänglich sicherzustellen, heißt es aus dem Jugendamt.
Die bereits laufenden Planungen für das neue Kindergartenjahr zeigen, dass der Nachfrage in der U3-Betreuung nicht hinreichend entsprochen werden kann. Alleine für die 40 freien Kita-Plätze für einjährige Kinder liegen aktuell doppelt so viele Anmeldungen vor. „Eltern von Kindern in diesem Alter sind aber trotzdem oft noch unsicher, ob sie ihr Kind in einer Kindertagesstätte oder in die Tagespflege geben. Deswegen glauben wir, dass wir das noch ausgleichen können“, sagt Jugendamtsleiterin Ute Schnur.
Das steigende Interesse junger Eltern an einer frühzeitigen Betreuung ihres Nachwuchses belegen auch die Anmeldungen für Kinder im Alter von zwei Jahren: 201 Anmeldungen liegen für 188 zur Verfügung stehende Kita-Plätze vor. Für Kinder ab drei Jahren sind es 110 Neuanmeldungen — dort plant das Amt bereits mit Überbelegungen. Allerdings haben erste Einrichtungen bereits gemeldet, diese fachlich nicht wünschenswerten Überbelegungen auf Dauer nicht mehr tragen zu können.
Alle Zahlen führt die aktualisierte Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege vor. Sie bildet die Grundlage für alle Planungen in diesem Bereich und wurde im letzten Jugendhilfeausschuss vorgestellt.
Als erste Maßnahmen beschloss das Gremium die jugendplanerischen Bedarfswerte für einjährige Kinder von 27 auf 31 Prozent zu erhöhen, verteilt auf 20 Prozent in Kitas und elf Prozent in der Tagespflege. Außerdem sollen langfristig 30 Plätze für Kinder mit besonderem Förderbedarf zur Verfügung gestellt werden. Für ihre Betreuung muss das Jugendamt einen zweiten Platz je Kind mit verplanen.
Darüber hinaus sieht die Prognose einen Ausbau von derzeit 65 auf 69 bis 71 Gruppen in Kindertagesstätten vor. Eine davon soll möglichst bald in der evangelischen Einrichtung „Kinderwind“ an der Oststraße eingerichtet werden, heißt es. Die „Nestgruppe“ für zehn Kinder unter drei Jahren kann mit 180 000 Euro aus dem „Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung 2015 — 2018“ des Bundes gefördert werden.
Da der Antrag spätestens bis zum 15. März eingereicht werden muss, ist der nächste Jugendhilfeausschuss auf den 4. März vorgezogen worden. Dann steht unter anderem auch der geplante Neubau einer weiteren Kindertagesstätte im Kaarster Stadtgebiet wieder auf dem Programm. stef