NHV-Talent Schlösser wechselt nach Opladen

Spitzenreiter Ferndorf möchte gegen die Neusser den 17. Saisonsieg in Folge holen.

Das ist wirklich mal eine beeindruckende Serie: Seit den beiden Auftaktniederlagen stehen für den Tabellenführer der 3. Handball-Liga West 16 Siege in Folge zu Buche. Vor dem Gastspiel des um den Klassenverbleib kämpfenden Neusser HV heute Abend (19.30 Uhr) in der Sporthalle Kreuztal schlägt Trainer Erik Wudtke trotzdem leise Töne an. Schließlich weiß er nicht erst seit der sensationellen 34:35-Heimpleite des Tabellendritten HSG Krefeld gegen das Schlusslicht HSG Wiesbaden: „Leichte Spiele gibt es nicht.“ Allerdings müssen die Gäste in Mittelmann Simon Schlösser auf einen der letzten verbliebenen Aufstiegshelden verzichten. Das Eigengewächs ist zum Oberligisten TuS 82 Opladen gewechselt.

Eine Entscheidung, die NHV-Trainer René Witte zwar bedauert, aber nachvollziehen kann: „Studienbedingt ist die Trainingsbelastung in der 3. Liga zu hoch.“ Der Rechtshänder ist an der Deutschen Sporthochschule in Köln eingeschrieben. Über den als Kreisläufer auch schon für den NHV tätigen Jannusch Frontzek, Trainer der Hochschulmannschaft und ab 1. Juni Coach in Opladen, hatte Schlösser Kontakt zum TuS gefunden. Sein Debüt für Opladen gibt der 22-Jährige bereits heute im Heimspiel gegen den TV Strombach. „Aber in Absprache mit seinem neuen Verein werden wir ihn bei uns noch gebührend verabschieden“, verspricht Witte, der seinen Mannen auch im Duell mit dem Topteam der Liga keine Schwachheiten durchgehen lassen will. „Wir fahren schon dahin, um zu gewinnen“, sagt er und hofft: „Ferndorf ist schon jetzt fokussiert auf das Endspiel um den Aufstieg gegen Hagen. Vielleicht nehmen die uns ja gar nicht ernst.“

Wie wichtig ein Coup für den seit fünf Partien sieglosen NHV wäre, zeigt ein Blick auf die kommenden Aufgaben: In den Spielen gegen das Spitzentrio Ferndorf, Hagen und Krefeld könnte das Zwei-Punkte-Polster auf den Abstiegsplatz schnell aufgebraucht sein.