Kaarster CDU bestimmt zwei Bürgermeister-Kandidaten

Ulrich Orlinski und Ulrike Nienhaus bewerben sich. Partei- und Fraktionschef Lars Christoph verzichtet dagegen.

Kaarst. Die Katze ist aus dem Sack. Ein gemeinsamer Kandidat konnte — oder wollte — nicht gefunden werden. Jetzt positioniert sich die CDU noch vor dem Fünferbündnis in Sachen Bürgermeisterkandidatur. Ulrike Nienhaus — promovierte Geologin, Abteilungsdirektorin bei der Bezirksregierung Düsseldorf, seit 2003 Vorsitzende des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) in Kaarst — und Ulrich Orlinski — selbstständiger Rechtsanwalt mit Kanzlei an der Badeniastraße und Beisitzer im Stadtverbandsvorstand — werden sich parteintern bewerben. Partei- und Fraktionschef Lars Christoph verzichtet auf eine mögliche Kandidatur. Das hat die Union gestern mitgeteilt.

Foto: Lothar Berns

Der CDU-Parteivorstand habe am Mittwoch die Weichen für das CDU-interne Verfahren zur Kandidatenfindung gestellt, heißt es in einer Presseerklärung. Sowohl Nienhaus als auch Orlinski hätten ihre Bereitschaft erklärt. Mit Letzterem präsentiert die Union so etwas wie einen Überraschungskandidaten.

Ulrich Orlinski steht politisch bislang eher in der zweiten Reihe. Erfahrungen hat der 45-Jährige unter anderem als Mitglied im Schulausschuss gesammelt. Das Bürgermeisteramt traut sich der gebürtige Kaarster und Vater von drei Kindern zu. „Ich finde es wichtig, dass Leute, die sich über Jahre kommunalpolitisch engagieren, dann, wenn es um eine Bürgermeisterkandidatur geht, auch Verantwortung übernehmen“, sagt er. „Ich habe schon den Eindruck, dass ich das kann.“

Vorgeschlagen worden sei Ulrich Orlinski „aus der Partei heraus“, sagt Lars Christoph. Der Parteichef selbst unterstützt Ulrike Nienhaus. „Ich habe dem Parteivorstand mitgeteilt, dass ich Ulrike Nienhaus gebeten habe, sich um die Bürgermeisterkandidatur der CDU zu bewerben“, sagt Christoph. „Sie ist nach meiner Einschätzung in der Lage, breite Bevölkerungsschichten anzusprechen und damit eine gute Bürgermeisterin aller Kaarster zu werden.“ Die 59-Jährige selbst sagt, dass sie es „toll finde, dass man mir das Bürgermeisteramt zutraut“.

Die Frage, ob er selbst seinen Hut in den Ring werfen und parteiintern kandidieren soll, habe Christoph von der Zusage Nienhaus’ abhängig gemacht, betont der Parteichef. „Hätte Ulrike Nienhaus keine Bereitschaft zur Kandidatur signalisiert, wäre meine Entscheidung anders ausgefallen.“ Mit der Debatte um seinen Wohnort und der daraus resultierenden verwaltungsgerichtlichen Klage gegen den Stadtrat, betont Christoph, habe seine Entscheidung nichts zu tun.

In der Woche vor den Osterferien soll im Rahmen einer Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes die Aufstellung für die Bürgermeisterwahl vorgenommen werden. Vorher sollen die Parteimitglieder Gelegenheit erhalten, sich ein Bild von den Kandidaten zu machen.