SWN: Kontrolleure wollen Senkung des Gaspreises
Neuss. Der Gaspreis der Stadtwerke Neuss (SWN) wird Thema in der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates. Mitglieder des Kontrollgremiums des Versorgers haben die Stadtwerke dazu aufgerufen, den Preis für Erdgas zu senken.
Sonst drohe der Verlust von Kunden, wenn die Preise nicht mehr stimmten, sagte der Stadtverordnete Holger Hanisch (SPD), Mitglied des Aufsichtsrates der SWN Energie und Wasser.
Der Strompreis der Stadtwerke sinkt zum 1. März um einen Cent je Kilowattstunde. Der Gaspreis allerdings bleibt konstant. Zuletzt wurde der Gaspreis im September 2012 erhöht auf 6,693 Cent je Kilowattstunde. Günstiger geht es im Onlinetarif der SWN mit 6,444 Cent. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 15 000 Kilowattstunden bedeutet das Preisgefüge eine Gasrechnung von knapp 1150 Euro (online: 1112 Euro).
Die SPD begründet ihre Forderung nun mit dem andauernden Preisverfall beim Rohöl und verweist auf die Bindung des Gaspreises an den Ölpreis. Diese Ölpreisbindung ist in Deutschland zwar bereits seit mehreren Jahren aufgehoben, dennoch ist auf den Märkten (etwa bei „Gaspool“) der Gas-Beschaffungspreis gefallen.
Und zwar bereits seit 2012 um etwa zehn Prozent von 23,50 Euro je 1000 Kilowattstunden auf gestern unter 21 Euro. „Versorger können sich gut mit preiswertem Erdgas eindecken, weil es ein weltweites Überangebot gibt“, sagt Peter Blenkers, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW. „Ich sehe aber insbesondere bei lokalen Versorgern wenig Bereitschaft, dies weiterzugeben.“
Der Branchenverband BDEW weist hingegen darauf hin, dass Versorger zum Teil über Jahre im Voraus Gas einkauften. Die Stadtwerke erklärten dazu gestern: „Die verantwortungsbewusste Beschaffung eines Energieversorgers muss vor allem auch unter Risikogesichtspunkten und damit über unterschiedliche Zeiträume erfolgen“, hieß es dazu. Dies habe auch dazu geführt, dass in Zeiten steigender Ölpreise „die Stadtwerke die Preise nicht anheben mussten“.