Kapellen: Der Fladen auf Losnummer 574

Kuhnigunde brauchte nach gutem Futter nur acht Minuten.

Kapellen. Das ging schnell. Spannung konnte beim Kuhfladenlotto zur Kapellener Sommernacht gar nicht aufkommen, da hatte Kuhnigunde ihr Geschäft bereits verrichtet. Nach acht Minuten war es geschehen und damit eine neue Rekordmarke gesetzt.

Die sechsjährige Kuh hatte am Samstag über den Tag 80 Kilogramm Gras- und Maissilage sowie Pressschnitzel gefressen. Nach dem letzten Melken um 17 Uhr brachte sie Sascha Pandel von der Landmetzgerei Terhardt aus Laach ins Erftstadion. Dort betrat Kuhnigunde um 20 Uhr den Platz, graste ein bisschen - und platzierte den Fladen im Strafraum des Tores in der Nordkurve, fern ab der Zuschauer.

"Sie war überhaupt nicht nervös und hatte das letzte Mal vor drei Stunden gemacht", erklärte Sascha Pandel die schnelle Entscheidung. In der Vergangenheit dauerte es meist eineinhalb bis zwei Stunden, ehe der Kuhfladen fiel.

Das schnelle Ende des Lottospiels machte Jupp Breuer, Vorsitzender des SC Kapellen, aber keine Sorgen: "Damit konnte natürlich keiner rechnen. Es wird aber nicht schlecht für das Fest sein, da mit dem Auftritt von Nic noch ein Highlight kommt." Der Shootingstar der deutschen Schlagerszene präsentierte seinen Nummer-Eins-Hit "Ein Stern (Der deinen Namen trägt)" um 22 Uhr auf der Bühne. Für die entsprechende Atmosphäre verteilte der Veranstalter 10 000 Wunderkerzen ans Publikum.

Bis auf die Kinder interessierte das Kuhfladenlotto aber die wenigsten Besucher. Während Kuhnigunde über den Platz streifte, blickte der Großteil der Besucher nicht einmal Richtung Fußballplatz, sondern zog die Konversation bei Bier und Bratwurst vor. Erst die Bekanntgabe des Gewinnerfelds regte die Aufmerksamkeit an.

Der rund 50 Quadratzentimeter große Fladen lag im Besitz der Losnummer 574. Dazu war der grüne Rasen wie ein Schachbrett aufgeteilt.