Neuss: Rathaus-Joker im Öffentlichen Dienst - Mehr Leistung, mehr Geld

Stadt zahlt im Oktober Prämien für Leistungen über dem Durchschnitt.

Neuss. Etwa 1250 nicht-beamtete Mitarbeiter sind in der Neusser Stadtverwaltung aktiv: vom Sozialarbeiter bis zum Bauordnungsexperten, vom Friedhofsgärtner bis zur Finanzverwalterin. Für sie wird sich in diesem Jahr Entscheidendes ändern: Sie können mit einer Prämie rechnen - falls sie überdurchschnittlich gut gearbeitet haben.

Doch nach monatelanger Analyse und Verhandlungen mit dem Personalrat gibt es nun eine Dienstvereinbarung, die zumindest für die Startphase diese Ausschüttung der besonderen Art regelt.

Wieviel die Kommunen als Prämie zahlen müssen, ist gedeckelt. 1 Prozent der Lohnsumme, so der grobe Hinweis, der durch komplizierte Berechnungen und strittige Fragen die Personalabteilung im Rathaus lange beschäftigte. In diesem Jahr jedenfalls werden 360 000 Euro als Prämie ausgezahlt. Und zwar nicht nach dem Gießkannenprinzip, wie Ewald Weidemann und Projektleiter Stefan Lock betonen.

Noch wagen weder Weidemann noch Lock eine Voraussage, wie groß der Anteil der Prämienempfänger im Rathaus wohl sein wird. "Wir hoffen, dass der Prozentsatz nicht zu groß wird", sagt jedenfalls der Personalchef. Denn eine Nivellierung dürfe es nicht geben, die Prämie soll sich zum echten Anreiz entwickeln.

Fest steht aber, dass die ersten Prämien für überdurchschnittliches Arbeiten in der öffentlichen Verwaltung schon bald gezahlt werden. "Im Oktober zahlen wir aus. Wir machen das jetzt.", sagt Weidemann. Andere Kommunen sind noch nicht so weit, haben sich mit dem Personalrat noch nicht auf eine Dienstvereinbarung geeinigt.

Das Nachsehen haben in diesem Jahr übrigens die etwa 500 Beamten in der Stadtverwaltung, die nicht nach dem TVÖD entlohnt werden. Im nächsten Jahr aber, so Weidemann, sollen auch sie von der neuen Regelung ihrer angestellten Kollegen profitieren können.