Geänderte Pläne in Neuss Schließung passé – Konradbad wird betriebsbereit gemacht

Gnadental · Weil keine Alternative für das Lehrschwimmbecken in Sicht ist, wird noch einmal investiert. Langfristig wird ein Neubau am Südbad ins Auge gefasst.

Das Konradbad wird wieder betriebsbereit gemacht.

Foto: Simon Janßen

(-nau) Das seit einem Jahr geschlossene Konradbad bleibt vorerst erhalten. Am Dienstag fiel im Rathaus die Entscheidung, das Lehrschwimmbecken auf dem Areal der St.-Konrad-Grundschule wieder in Betrieb zu setzen. Das werde mit einem vertretbaren Aufwand zu machen sein, ist Bürgermeister Reiner Breuer überzeugt. Im gleichen Atemzug kündigte er eine politische Initiative an, an deren Ende der Auftrag an die Neusser Bäder- und Eissporthalle GmbH (NBE) stehen soll, den Bau eines neuen Lehrschwimmbeckens zu projektieren. Das soll in Nachbarschaft zu und in Anlehnung an das Südbad entstehen.

Noch Mitte Juni wollte die Verwaltung das Konradbad, das im vergangenen Jahr auf die Stadtwerketochter NBE übertragen worden war, schließen. Der Sanierungsbedarf zu groß, die Energiebilanz verheerend. Dass die Verwaltung diesen Kurs nicht weiterverfolgt, hat drei Ursachen. Erstens, sagt Breuer, wird ein Schließungsvorschlag im Rat keine Mehrheit finden. „Die CDU spitzt zwar beim Thema Sparen gern die Lippen, aber pfeift nie.“ Hinzu kommt, dass die Stadt das Projekt „Schwimmen für alle“ intensivieren will und die NBE dazu die Arbeit an einem in Auftrag gegebenen Bäderkonzept intensivieren soll: Punkt drei: „Es ist noch keine vollwertige Alternative in Sicht.“

Breuer betont aber, dass allen Nutzern, die mit der – aufgrund technischer Mängel nötigen – Schließung des Bades in Gnadental auf dem Trockenen saßen, ein Angebot gemacht werden konnte. Neben der Konradschule und anderen Schulen im Neusser Süden waren das zum Beispiel die DJK Gnadental, die Neusser Kanuten und die Rheumaliga. Um alle Wünsche zufrieden stellen zu können, sei die Nutzung der Wasserflächen in den Neusser Bädern optimiert worden, zudem wurden Hotels mit „Swimmingpool“ um Hilfe gebeten und beim Kreis auch Schwimmzeiten im Lehrschwimmbecken der „Schule am Nordpark“ angemietet. Für Breuer „ein Glückstreffer“.

Die Kurskorrektur erfolgt nach Angaben des Bürgermeisters auch aufgrund einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Förderverein Konradbad. Der hatte schriftlich Argumente vorgetragen, die für das Lehrschwimmbecken sprechen: Kurze Wege für die Nutzer, volle Auslastung, kompaktere Räumlichkeiten als in anderen Bädern, überschaubare Betriebskosten, aber auch längere Wasserzeiten für Schulen, weil die Klassen schneller wechseln können. Das habe seine Wirkung offenbar nicht verfehlt, sagt Ralf Schmitz, der zweite Vorsitzende des Fördervereins. „Wir müssen jetzt abwarten, was die NBE daraus macht und wie schnell es geht“, sagt er.