Korruptionsvorwürfe: Transparenz bei den Stadtwerken wird angestrebt

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird eingeschaltet.

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Neuss. Größtmögliche Transparenz schaffen — das war der Tenor der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke Neuss, die Freitagnachmittag nach den Korruptionsvorwürfen gegen den Stadtwerke-Geschäftsführer Heinz Runde im Rathaus stattfand. Auf der Sondersitzung beschlossen die Gesellschafter einstimmig, die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG damit zu beauftragen, die Sachverhalte zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wuppertal zu überprüfen. Zudem wird die Antikorruptionsstelle im Rathaus am Dienstag aktiv werden. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG steht bisher in keinem Auftragsverhältnis zu den Stadtwerken.

Absicht der Gesellschafter ist es, sehr zeitnah eine eigene Bewertungsgrundlage für die Vorgänge zu erhalten und eine lückenlose Transparenz zu gewährleisten. Heinz Runde soll die Möglichkeit eingeräumt werden, selbst zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Das soll schriftlich und in einer Frist von zehn Tagen geschehen. Rund um den 25. Juni soll es eine weitere Sondersitzung geben, in der dann über eine Beurlaubung oder andere Maßnahmen entschieden werden soll.

„Uns ist besonders wichtig, dass wir jetzt sehr zeitnah einen umfassenden Einblick in den Sachverhalt erhalten“, betont Stephan Lommetz, Geschäftsführer der Stadtwerke Neuss. „Die Beauftragung einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist sicherlich ein erster wichtiger Schritt, um hier eine lückenlose Transparenz zu gewährleisten und die Ermittlungen bestmöglich unterstützen zu können“, so Lommetz weiter.

„Wir waren uns schnell einig, dass die Beauftragung einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nun besonders wichtig ist, um hier ein klares Bild der Sachlage zu erhalten“, betonte auch Bürgermeister Herbert Napp, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung. „Die Sitzung verlief sehr offen, sehr fair und ohne Parteipolitik“, so Napp nach der Sitzung.

„Ich unterstütze das Engagement für eine lückenlose Aufklärung der Sachlage. Das ist der richtige Weg, mit der Situation umzugehen“, sagt Jörg Geerlings, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH. E.S.