Kreiswettbewerb: Dörfer machen sich schick

Bei „Unser Dorf hat Zukunft“ nehmen Elvekum und Schlicherum teil.

Kreiswettbewerb: Dörfer machen sich schick
Foto: Marc Ingel

Neuss. In Elvekum legt man Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild, besonders das des eigenen Hauses. An den Backsteinfassaden rankt Efeu, aus den Fenstern linsen Porzellangänse, von den frisch gegossenen Blumen tropft das Wasser und die lackierten Sitzbänke blitzen. Für den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ haben sich die 320 Einwohner ordentlich ins Zeug gelegt.

Kreiswettbewerb: Dörfer machen sich schick
Foto: Marc Ingel

„Jeder hat gekehrt und die Fahne des Heimatvereins gehisst“, erklärt Arno Kandler, Geschäftsführer des Volks- und Heimatvereins Einigkeit. Seine Frau Gabriele führte die Wettbewerbsjury mit Vertretern aus Politik und Verbänden am Dienstag durch das Dorf.

In die Bewertung fließen neben der Grüngestaltung auch gemeinschaftliche Aktionen wie das Vereinsleben und Dorffeste ein. „Und so wie Elvekum aussieht, sieht man, dass die Dorfgemeinschaft funktionieren muss“, lobte der Beigeordnete Christoph Hölters. Tatsächlich kümmern sich die Vereine ehrenamtlich um die Reinigung der Bushaltestelle und der Bahnunterführung.

Als Treffpunkt dient den Elvekumern die Gaststätte von Roswitha Fiebig und Andreas Krösch. „Wir leben hier sehr harmonisch zusammen. Jeder Anlass wird zum Feiern genommen“, erklärt Krösch und lacht. Fiebig schwärmt von der Hilfsbereitschaft ihrer Mitbürger: „Als Andreas krank war, stand die Nachbarin hinter der Theke, und die Männer von nebenan haben die Fässer geschleppt.“

Auf das Volks- und Heimatfest in zwei Wochen freuen sie sich ganz besonders: „Das ist bei uns noch schöner als in großen Städten!“

Am Elvekumer Dreieck, gleich neben der Gaststätte, erinnert ein Stein an die Teilnahme am Bundeswettbewerb 1991. Im Landeswettbewerb hat Elvekum sechsmal Bronze gewonnen. In diesem Jahr geht es zunächst nur um die Vorausscheidung.

Auch in Schlicherum rechnet man sich Chancen auf eine Teilnahme im landesweiten Wettbewerb aus. Viele Vorgärten sind frisch gemäht, rot-weiße Girlanden baumeln über den Straßen.

Doch nicht alle der rund 700 Schlicherumer erwarten die Jury mit Spannung. „Von dem Wettbewerb habe ich nichts mitbekommen. Ich dachte, die Fahnen hängen noch wegen der Kirmes“, sagt eine Anwohnerin.

Manfred und Isolde Nowak freuen sich umso mehr. Stolz zeigen sie ihren weitläufigen Garten, in dem neben einem stattlichen Baumhaus für die Enkelkinder auch Platz für ein Biotop ist. „Das ist Natur mit ein bisschen Ordnung. Das ist so schön, wir müssen gar nicht mehr in den Urlaub fahren“, sagt Manfred Nowak stolz.

In und am Teich des Ehepaars fühlen sich Fischreiher, Frösche, Enten und Fische wohl. Jeden Nachmittag kommen regelmäßig noch weitere Tiere zu Besuch. „Das ist, als kämen die nach Hause. Wir hatten hier schon Eichhörnchen, Füchse, Fasane, Rehe und Fledermäuse“, berichtet Isolde Nowak, die das Leben in Schlicherum genießt: „Ich möchte hier nicht mehr weg.“ Ein Argument, das für das Dorfleben spricht.