Kreiskrankenhaus: Spezialbetten tragen Schwerlast-Patienten
Förder- und Freundeskreis spendet 11280 Euro / Zwei neue Betten angeschafft
Grevenbroich. Ein Leben in XXL: In den USA hat die Fettleibigkeit geradezu epidemische Züge angenommen. Zwei von drei Amerikanern sind übergewichtig, fast ein Drittel gilt als fettleibig. In Deutschland sind die Zahlen nicht ganz so alarmierend, doch auch hierzulande ist der Anteil von Übergewichtigen an der Bevölkerung laut einer Studie auf 49 Prozent gestiegen. 250 000 Deutsche bringen schon jetzt mehr als 200 Kilogramm auf die Waage. Rettungsdienste und Krankenhäuser stellen sich zunehmend auf schwer gewichtige Patienten ein. Durch eine Spende des Förder- und Freundeskreises in Höhe von 11 280 Euro verfügt jetzt auch das Kreiskrankenhaus St. Elisabeth über zwei neue Klinikbetten, die Patienten mit bis zu 250 und 500 Kilogramm Gewicht tragen.
Ein gewöhnliches Krankenbett ist nur für Patienten, die weniger als 180 Kilo wiegen, zugelassen. Einige Firmen in Deutschland haben sich daher bereits auf den Verleih und Verkauf von Sonderbetten für übergewichtige Patienten spezialisiert. Bislang musste auch das Kreiskrankenhaus in Grevenbroich entsprechende Betten mieten.
Rund 20 bis 25 so genannte Schwerlastpatienten werden im Jahr in Grevenbroich operiert, bei ihnen wird entweder ein Bypass gelegt oder der Magen verkleinert. "Hinzu kommen aber auch Betroffene, die Nierenprobleme haben oder Patienten, bei denen durch das übermäßige Gewicht ein Sprunggelenk gebrochen ist", erklärt Professor Lothar Köhler, Chefarzt der Chirurgischen Klinik. "Es gibt immer mehr Dicke, darauf müssen wir uns einstellen. Das gilt sowohl für den Krankentransport als auch für die Klinikbetten und die Operationstische", sagt Köhler.
Neben den Betten konnte mit Hilfe des Fördervereins auch ein fahrbarer Toilettenstuhl für Patienten bis 250 Kilogramm Gewicht angeschafft werden. Reinhard Tiefenthal, Vorsitzender und Gründungsmitglied des Förderkreises, freut sich, helfen zu können: "Das ist ein angemessener Behandlungskomfort für die Patienten. Es erleichtert aber auch die tägliche Arbeit der Schwestern und Pfleger."
Nähere Infos zum Förder- und Freundeskreis des St. Elisabeth Krankenhauses bei Ralf Sesterhenn unter 2 02181/68826.