Neusser Autosalon: „Nach der Show ist vor der Show“

Wieder zieht es die Massen in die Stadthalle, wo sie einen Blick in die Zukunft der Automobil-Branche werfen. Die Planung für 2008 läuft schon. Viele Aussteller werden wieder kommen.

Neuss. Langsam wird Benni Bürger ungeduldig. Der neunjährige Junge will unbedingt mit seiner Mama in die Stadthalle, um das schnellste Polizeiauto zu sehen. Der Brabus Rocket im Polizeilook verfügt über 730 PS, 12 Zylinder und 350 km/h Höchstgeschwindigkeit.

So wie die junge Mutter denken viele Besucher. Daniel Buschmann (39) kommt jedes Jahr nach Neuss, um zu sehen, was die Händler anbieten. "Ich habe mir zwar erst im vorigen Jahr nach der Ausstellung ein Auto bestellt, aber es ist immer interessant und gut zu wissen, wohin die Entwicklung geht", sagt der Industriemechaniker. "Im Gegensatz zu den deutschen Herstellern, die die Entwicklung praktisch verschlafen haben, sind die Japaner in der Hybridtechnik führend. Das wird nach meiner Einschätzung der Antrieb der Zukunft sein".

Ähnlich sieht das auch Josef Breuer. "Die deutschen Autos sind gut, aber zu teuer. Für das gleiche Geld bekomme ich einen besseren Franzosen oder einen noch edler ausgestatteten Japaner. Wenn die deutschen Hersteller marktfähig bleiben wollen, müssen sie etwas tun."

Pressesprecher Heinz Proosten vom Veranstalter Sparkasse ist zufrieden: "Die Besucherzahlen des Vorjahres werden mindestens gehalten, das Wetter ist ausgezeichnet und das Angebot ist gut." Im vergangenen Jahr besuchten mehr als 30 000 Gäste den Neusser Autosalon in der Stadthalle.

Proosten hat maßgeblichen Anteil am Neusser Autosalon, der zum 38. Mal stattfindet. Die Arbeit hat sich gelohnt, knapp 20 Autohändler zeigen mehr als 60 Fahrzeuge. Mit dabei sind auch der TÜV, ein örtlicher Optiker und seit vielen Jahren die Polizei mit ihren Verkehrssicherheitsberatern.

"Wir ruhen uns nicht aus. Nach der Show ist vor der Show. Viele Aussteller sagen jetzt schon, dass sie im nächsten Jahr wieder dabei sind", weiß Proosten, macht sich einige Notizen und ist im Gewühl der Ausstellung verschwunden.