Kreuzweg-Kunstwerke in der Christuskirche

Die 14 abstrakten Bilder sind bis zum 10. April zu sehen.

Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Obwohl es bereits 25 Jahre alt ist, ist das Kunstwerk für Marianne Reiners-Maaz immer noch aktuell: Sie stellt in der evangelischen Christuskirche am Hartmannweg 14 abstrakte Bilder aus, die aneinandergereiht die 14 Stationen des Kreuzweges zeigen. Nachdem die Werke vor zwei Jahren erstmals in der Kaarster Lukaskirche zu sehen waren, sollen sie jetzt bis zum 10. April die Besucher der Christuskirche zum Nachdenken anregen.

Entstanden waren die 14 Einzelbilder 1991 aus dem Kunstwerk „Tau-Variationen“, das den Buchstaben T aufgeteilt in viele Einzelbausteine zeigt. „Doch das hat mir nicht gereicht. Ich habe mich entschieden, mehr aus meinem Werk herauszuholen. Das Ergebnis waren 14 einzelne Bilder, die ich dann den Stationen des Kreuzweges zugeordnet habe“, sagt die Künstlerin, die ursprünglich nicht damit gerechnet hatte, dass ihre Werke symbolisch tatsächlich zu jeder der Stationen passen würden. „Es ist aber aufgegangen.“

Zur Ausstellungseröffnung gestern nach dem Gottesdienst blieben rund 100 Gläubige und verfolgten unter anderem den Vortrag des ehemaligen Kaarster Pfarrers Kurt-Peter Gertz, der sich mit „Stationen — 14 Zeichen“ beschäftigt und die einzelnen Werke analysiert hat. „Die dunklen Zeichen bestehen aus kleinen, sieben mal sieben Zentimeter großen Quadraten. Die Formen sind sehr reduziert und achsensymmetrisch auf verschiedene Bahnen gebracht“, sagte Gertz. Er hat zur Ausstellung einen Katalog erstellt, in dem sowohl die Kunstwerke als auch die Stationen des Kreuzweges noch einmal erläutert sind. Die Werke regten zum Nachdenken an, in jedes Einzelbild ließe sich eine Station des Kreuzweges interpretieren.

Warum zeigt die evangelische Kirchengemeinde einen eher in katholischen Kirchen anzutreffenden Kreuzweg? „Es ist eine alte evangelische Tradition, den Weg Jesu über Exerzitien nachzuvollziehen. In der aktuellen Passionszeit ist die Ausstellung eine schöne Ergänzung“, sagt Pfarrerin Monika Ruge. Bis zum 10. April sind die Bilder in der Kirche donnerstags von 14 bis 16 sowie samstags von 10 bis 13 Uhr zu sehen. Für den 17. März, 19.30 Uhr, ist ein Künstlergespräch geplant. cka