L 142-Baustelle: Unternehmer befürchten Einnahmeverlust
Einige Langwadener bangen gar um ihre Existenz, wenn die Straße kommendes Jahr für lange Zeit gesperrt wird.
Langwaden Die für 2017 angekündigte Sanierung der Langwadener Straße sorgt im Dorf nicht nur für Freude: „Als ich von den geplanten Bauarbeiten gelesen habe, dachte ich, ich falle um“, sagt Petra Krause. Die 46-Jährige betreibt das Dorfcafé Langwaden. Für sie ist klar: „Die Straße muss saniert werden, und es muss etwas für die Lärmreduzierung getan werden. Aber wenn die L 142 wegen der Bauarbeiten in beide Richtungen gesperrt wird, befürchte ich erhebliche Einnahmeverluste“, sagt Krause. Sie hat die Sorge, dass ein Teil der Besucher bei einer erschwerten Anfahrt wegbleibt. „Ich habe Angst um die Existenz des Cafés“, sagt die Geschäftsfrau, die sich mit Schreiben an Bürgermeister Klaus Krützen und die Kirmesgesellschaft Einigkeit Langwaden gewandt hat.
In der vergangenen Woche hatte die Stadt Details zum Großprojekt mitgeteilt. Die Sanierung fällt eine Nummer größer aus als im Rathaus zunächst erwartet. Wegen der Fahrbahnschäden soll der gesamte Straßenaufbau auf einer Länge von 2,6 Kilometern erneuert werden — vom Feuerwehrgerätehaus Wevelinghoven bis Jägerhof. Nach Auskunft von Peter Mühlenbruch, Fachbereichsleiter im Rathaus, nehmen die Arbeiten etwa sieben, acht Monate in Anspruch. Die Straße werde wahrscheinlich in drei Abschnitten saniert — unter Vollsperrung. „Ein großer Teil meiner Kunden kommt von außerhalb, bei einer Vollsperrung kommen viele nicht mehr hier vorbei“, sagt Erol Usak, Geschäftsführer der bft-Tankstelle an der Dorfstraße. Er befürchtet beträchtliche Einbußen. „Eventuell muss ich meinen Mitarbeitern unbezahlten Urlaub geben.“
„Große Bedenken“ hat auch Ralf Gormanns, Geschäftsführer der Bäckerei Erschfeld mit 30 Mitarbeitern. „Ich denke, eine Vollsperrung wird sich für uns negativ auswirken.“ Betroffen sein werde in erster Linie „unser Hausgeschäft. Mehr als die Hälfte der Kundschaft kommt von außerhalb“. Aber auch für die Verkaufswagen müssten Routen geändert werden. „Die Straße sollte jeweils auf einer Straßenseite saniert werden, so dass der Verkehr, mit einer Bedarfsampel gesteuert, auf der anderen Hälfte rollen kann“, erklärt Gormanns. Auch Erol Usak plädiert für diese Lösung.
Die Stadt argumentiert dagegen, dass bei einer Komplett-Sperrung die Bauzeit kürzer sei. Zudem sei die Straße zu schmal, um bei laufendem Straßenbau Lkw über die andere Seite führen zu können. Dezernent Claus Ropertz betont, „dass die Planung erst am Anfang steht. Wir werden betroffene Unternehmen über das Vorgehen informieren und planen eine Info-Versammlung“.