Lkw-Fahrer vermüllen Gewerbegebiet
Die UWG/ABG-Fraktion fordert Mülleimer und eine Toilette für Trucker.
Grevenbroich. Plastikflaschen, Getränkedosen, massenweise Tüten — Müll so weit das Auge reicht war gestern Morgen in der Böschung neben der kurzen Konrad-Zuse-Straße im Gewerbegebiet in Kapellen zu sehen. Der Abfall sorgt für Ärger. Bürger und Politiker fordern Abhilfe. „Solcher Unrat zieht Ratten an“, sagt Dirk Heyartzer. Er habe solche bereits an Mülltüten gesehen, ergänzt der Elsener, der von Beruf Schädlingsbekämpfer ist.
Von Mitarbeitern der Firmen im Umfeld sei zu hören, dass ein Teil des Unrats Lkw-Fahrer hinterlassen, die am Straßenrand ihre Fahrzeuge parken und dort übernachten würden. Heyartz vermutet auch andere Verursacher. Denn: „Wenn irgendwo erst mal Abfall liegt, wird schnell weiterer hingeworfen“, sagt er.
Nach Auskunft von Magdalena Breuer ist auch die Straße An der Glashütte wenig weiter im Gewerbegebiet vermüllt. „Dort liegt viel Unrat— unter anderem Flaschen mit gelber Flüssigkeit — da ist sicher kein Apfelsaft drin“, sagt die Kapellenerin. „Ich habe Verständnis, wenn Lastwagenfahrer am Straßenrand übernachten, weil sie keinen Stellplatz an der Autobahnraststätte Vierwinden finden. Aber sie müssen eine Toilette benutzen können.“ Auch Heyers fordert die Aufstellung von Mülleimern und WC „Die Stadt erhält schließlich viel Gewerbesteuer. Es geht nicht darum Lkw-Fahrer zu vertreiben“, sagt er.
Zumindest das aktuelle Müllproblem an der Konrad-Zuse-Straße wird jetzt gelöst. Vorgestern und gestern rückten mehrere Mitarbeiter des Schneckenhaus-Teams an, um den Unrat einzusammeln. Laut Stadtsprecher Robert Jordan handelt es sich nicht um die erste Aktion dieser Art. „Zurzeit werden wir des Problems dort nicht Herr“, räumt er ein.
Die UWG/ABG-Fraktion sieht weiteren Handlungsbedarf. „Dort muss regelmäßig gereinigt werden. Außerdem sind Mülleimer und eine Toilette für Lkw-Fahrer notwendig“, sagt UWG-Ratsherr Hubert Rütten, die Fraktion hatte sich bereits vor einem Jahr für eine Beseitigung der Probleme stark gemacht. Das Kapellener Gewerbegebiet ist kein Einzelfall: Wiederholt hatte die Fraktion „Mein Grevenbroich“ Lösungen gefordert. An der Alfred-Nobel-Straße hatte die Stadt probeweise zwei Dixi-Toiletten aufstellen lassen. Doch die Kosten waren der Stadt zu hoch. Für vier Wochen hätten beide Toiletten 247 Euro gekostet.
Auch für die Konrad-Zuse-Straße verweist Robert Jordan auf die Kosten, die der Stadt entstehen würden. Zumal nicht feststehe, dass aufgestellte Müllgefäße auch benutzt würden. Für die Stadt ist eine Lösung dort „erst in Sicht, wenn die Autobahnraststätte Vierwinden ausgebaut wird“.