McDonald’s-Raub: Zweiter Mann gesteht
Neuss. Am zweiten Tag des Prozesses um den Raubüberfall auf die McDonald’s-Filiale an der Moselstraße hat auch der zweite der beiden Angeklagten am Düsseldorfer Landgericht ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Der 24-jährige Neusser gab zu, im Januar zusammen mit dem mitangeklagten Komplizen das Schnellrestaurant überfallen und gut 8000 Euro erbeutet zu haben. Noch auf der Flucht waren beide von der Polizei überwältigt und gefasst worden.
Angeklagter im Prozess
„Ich entschuldige mich bei allen Beteiligten“, erklärte der junge Mann gestern vor Gericht, „es tut mir sehr leid.“ Unter anderem mit Pfefferspray hatte der 24-Jährige laut Anklage die Angestellten des Schnellrestaurants attackiert, es gab mehrere Verletzte. Das Besondere: Es waren die Ex-Kollegen der beiden Angeklagten, die hier überfallen wurden. Beide Männer hatten zuvor in der Filiale an der Moselstraße gearbeitet — offenbar unter erheblichem Stress. „Beide haben Drogen genommen, um mit dem Leistungsdruck klar zu kommen“, so Verteidiger Andreas Bonnen. „Es ging unter anderem um Marihuana und Amphetamin.“ Drogen- und Geldprobleme seien entsprechend auch das Motiv für den Raub gewesen.
Der Mitangeklagte hat seinen Komplizen beschuldigt, noch an einem weiteren Überfall im August 2014 beteiligt gewesen zu sein. Auch damals war die McDonald’s- Filiale an der Moselstraße überfallen worden. An dieser Tat soll sollen sein jetzt Mitangeklagter und zwei weitere Neusser beteiligt gewesen sein. „Mein Mandant bestreitet diesen Überfall“, so Rechtsanwalt Bonnen. „Er will auch Zeugen benennen, mit denen er den Abend verbracht haben will.“
Am Montag, 29. Juni, soll das Verfahren fortgesetzt werden. Nach den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung will die Kammer noch am selben Tag das Urteil verkünden. Der 24-Jährige muss bei einer Verurteilung mit mehr als fünf Jahren Haft rechnen. Sein Komplize könnte glimpflicher davon kommen, da er möglicherweise zur Aufklärung des zweiten Überfalls beitragen konnte.