Mühlenverein wünscht sich mehr Unterstützung

Trotz Werbefaktor gibt es von der Stadt kein Geld für die Braunsmühle. Sie ist in Familienbesitz.

Foto: Anja Tinter

Büttgen. Dass das Mühlenfest Pfingstmontag gut besucht war, ist wichtig für die Fördergemeinschaft BraunsMühle Büttgen. Der Verein ist auf Einnahmen dringend angewiesen. Im Gegensatz zum Tuppenhof tut die Stadt Kaarst nichts dazu: Instandhaltungen, Strom, Wasser, Versicherungen — alles muss der Mühlenverein selber schultern. Vorsitzender Ansgar Leitzke findet das ungerecht. Die Mühle ist ein Publikumsmagnet. Montag kamen die ersten Besucher schon vor Eröffnung.

Sie sahen, wie Stefan Piron, Günter Fritze und Patrick Reimann die Kappe der Mühle mit den Flügeln drehten, eine braune Stoffwurst an jedem Flügel entfalteten, um dem schwachen Wind eine Angriffsfläche zu bieten. „Wir haben rund 12 000 Euro Betriebskosten im Jahr, die wollen erstmal erwirtschaftet werden“, sagte Ansgar Leitzke. Der Deutsche Mühlentag und der Tag des Denkmals im September sind die beiden Termine, die der Vereinskasse guttun — wenn das Wetter mitspielt. Da waren rund 50 Ehrenamtler im Einsatz. Viele Mitglieder werden für das Mühlencafé benötigt: Es ist von April bis Oktober immer sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet und wird, vor allem von Radtouristen, sehr gut angenommen.

Dass es so gut läuft, liegt an Mitgliedern wie Anne Pusch und Dieter Bautze. Bautze hängt oft lange am Telefon, um eine Mannschaft für das Mühlencafé zusammenzubekommen. Anne Pusch, die neben der Mühle wohnt, stellt Blumen auf die Tische, kümmert sich um die Einhaltung der Hygienevorschriften. Ehemann Heinrich gehört ebenfalls zu den Aktivposten. „Die Stadt wirbt mit der Braunsmühle, gibt aber nicht einen Cent dazu“, sagt Ansgar Leitzke. Das Argument: Die Mühle befinde sich in Privatbesitz. „Das ist nicht fair, der Verein könnte durchaus gefördert werden“, so Leitzke. Der hatte in der Vergangenheit hohe Ausgaben zu stemmen: eine neue Bestuhlung wurde beschafft, das Mahlwerk restauriert.

Gleichzeitig freut er sich, dass die Sparkassenstiftung spendabler ist als die Stadt. Dass sich die Mühle in Familienbesitz befindet, auch damit ist er nicht glücklich. „Der Pachtvertrag läuft bis 2024 — wir werden Gespräche führen müssen, wie es weitergeht. Vorgesehen ist eine Verlängerung um jeweils ein Jahr, aber das ist für uns sehr unbefriedigend, wenn wir Investitionen planen“, sagt er. Von der Stadt verspricht er sich nicht nur Zuschüsse: „Ich gehe davon aus, dass wir über die Stadt etwa preiswerter an die Gebäudeversicherung kämen, die derzeit mit einigen Tausend Euro pro Jahr zu Buche schlagen.“