Nach Ostern jagt die Stadt Hundesteuer-Sünder
Alle Hunde in Grevenbroich sollen gezählt werden, um nicht gemeldete Tiere aufzuspüren.
Grevenbroich. Im Rathaus wird derzeit die Auftragsvorgabe für die geplante Hundesteuerzählung vorbereitet. Auf Details wollte Stadtsprecher Andreas Sterken gestern nicht eingehen. Nachdem die Zählung bereits zweimal verschoben wurde, möchte die Verwaltung jedoch am zuletzt geäußerten Zeitplan festhalten. Nach den Osterferien soll eine beauftragte Firma demnach mit der Zählung beginnen. Ziel ist es, bislang nicht gemeldeten Hunden auf die Spur zu kommen und deren Besitzer zur Kasse zu bitten.
Zurzeit sind im Rathaus rund 4500 Hunde gemeldet. Allerdings wird damit gerechnet, dass es in der Stadt noch bis zu 500 weitere Hunde gibt, für die deren Besitzer keine Steuer zahlen. Das soll sich ändern. Da die Stadt die Hundezählung wegen Personalmangels nicht selbst durchführen kann, soll eine Firma beauftragt werden.
Deren Mitarbeiter sollen an den Haustüren klingeln und in Erfahrung bringen, ob sich im Haus ein Hund befindet und dieser auch vorschriftsgemäß gemeldet ist. Ausdrücklich soll es sich dabei um eine Befragung handeln. Nachspionieren, so teilte die Verwaltung bereits im vergangenen Jahr mit, sei ausdrücklich nicht erlaubt.
In der Schlossstadt werden 102 Euro fällig, wenn ein Hund gehalten wird. Bei zwei Hunden sind es 121 Euro je Tier, bei drei oder mehr Vierbeinern müssen pro Nase 140 Euro gezahlt werden. Die Halter von „Gefährlichen Hunden“ zahlen in Grevenbroich seit 2011 eine Steuer von 400 Euro je Tier.
Wer sein Tier nicht vorschriftsmäßig gemeldet hat, kann auch rückwirkend zur Kasse gebeten werden. Ratsherr André Thalmann (SPD) hatte im vergangenen Jahr zudem gefordert, dass die Stadt die Bürger über mögliche Folgen einer Abgabenhinterziehung besser aufklärt.