Elephants verlieren in Köln
Nach der 75:92-Niederlage in der Domstadt legt sich NEW-Trainer Hartmut Oehmen fest: „Die steigen auf!“
Das Topduell steigt erst am Samstag in Münster, doch für Hartmut Oehmen ist der Titelkampf in der Basketball-Regionalliga West seit dem vergangenen Wochenende entschieden: „Herzlichen Glückwunsch! Die RheinStars Köln steigen auf! Das habe ich immer gesagt.“ Gespeist wird seine Prophezeiung von zwei Ergebnissen: Zum einen unterlag Tabellenführer UBC Münster am Samstag bei den Giants Münster mit 73:77, zum anderen sicherten sich die RheinStars mit dem 92:75-Sieg (Halbzeit 52:52) über die von Oehmen trainierten NEW’ Elephants Rang eins.
Noch unter dem Eindruck der professionellen Atmosphäre in der mit 900 Zuschauern prächtig gefüllten ASV-Sporthalle in Müngersdorf stellte der in Grevenbroich auch als Manager beschäftigte Oehmen klar: „Die RheinStars haben in dieser Liga nichts verloren. Du merkst einfach, dass da eine Millionenstadt ein Projekt pushen will. Das ist eine ganz andere Welt als Grevenbroich, Ibbenbüren, Wulfen oder Dorsten.“ Stolz ist er freilich darauf, dass es den Elephants gelungen ist, diesen in jeder Beziehung übermächtigen Kontrahenten mächtig ins Schwitzen gebracht zu haben: In der vergangenen Saison schnappten sie dem Regionalliga-Neuling im Finale den WBV-Pokal weg. Und im Hinspiel hatte der 77:75-Sieg der Kölner bis zur letzten Sekunde am seidenen Faden gehangen.
Auch das Rückspiel schien auf ein packendes Finish hinauszulaufen. Die erste Hälfte geriet zum Offensiv-Spektakel — mit leichten Vorteilen für die Gäste: Marvin Kruchen, der vor der Pause im Center-Duell mit dem bundesligaerfahrenen Bernd Kruel satte elf Punkte markierte, und Simon Bennett brachten die Erftstädter sogar zweimal mit acht Punkten in Führung (37:29/14. und 40:32/15.). Oehmen: „Insgesamt haben wir in der ersten Hälfte mehr als 18 Minuten geführt.“ Eng blieb das Match auch im dritten Abschnitt. Noch in der 27. Minute nutzte Marko Boksic zwei Freiwürfe zum 58:59. Mit einem 62:70-Rückstand gingen die Gäste ins Schlussviertel. „Da war das Spiel also noch nicht gegessen“, sagte Oehmen.
Mit immer größerer Verzweiflung sah er dann jedoch, wie bei seinen Jungs rein gar nichts mehr zusammenlief. „Als hätte man der Mannschaft kollektiv den Stecker rausgezogen.“ Dazu passte die mit 54,8 Prozent (17/31 Würfe) mal wieder unterirdische Freiwurfquote. Dass sich zudem Davon Roberts und Dainius Zvinklys (drei Offensivfouls!) jeweils mit dem fünften Foul verabschiedeten, Marvin Kruchens persönliches Konto vier Fouls belasteten und der am Finger verletzte Simon Bennett auf die Bank musste, wirkte sich ebenfalls nicht unbedingt leistungsfördernd aus. „Aber man muss natürlich auch sagen, dass Köln hier im Stile einer Klassemannschaft aufgetreten ist“, räumte Oehmen ein. Angetan hatte es ihm vor allem der gerade erst verpflichtete US-Profi David Downs, mit 24 Punkten und einer Wurfquote von 63,6 Prozent (7/11) Topscorer der Partie: „Das ist schon ein richtig Guter.“
Dass die Elephants mit der Niederlage nun wohl raus aus dem Aufstiegsrennen sind, nahm er darum gelassen: „Schade, denn wir haben hier 28 Minuten sehr gut mitgehalten. Aber Kölns Sieg ist verdient.“