Neue Aufgabe für den Ex-CDU-Chef

André Heryschek, einst Landtagskandidat, steigt vorübergehend aus der Politik aus.

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Dormagen. CDU-Mitglieder waren gestern Abend die ersten, die offiziell von André Heryschek von dessen Ausstieg aus der Kommunalpolitik und der Rückkehr ins Rathaus erfuhren. „Ich lege eine Politik-Pause ein und will mich künftig verstärkt um meine Familie und um mein Ehrenamt beim TuS Hackenbroich kümmern“, sagt er. Zugleich gibt es für ihn einen beruflichen Neuanfang: Am 1. März wechselt Heryschek zurück zur Stadt Dormagen und dort in die neue Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD). Sein Aufgabengebiet wird künftig die Fachkräftesicherung in der heimischen Wirtschaft sein und die Akquise von Fördermitteln aus Land, Bund und EU.

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Sein Engagement bei der Stadt bezeichnet er als „back to the roots“, weil er vor Jahren dort im Sozialamt gearbeitet hatte. Aktuell ist Heryschek beim Bundesverwaltungsamt in Köln beschäftigt. Zuletzt war er als möglicher neuer Leiter des Stadtmarketings gehandelt worden, wofür er sich beworben hatte. Michael Bison, neuer Geschäftsführer der SWD, entschied sich unter 22 Bewerbungen jedoch für Thomas Schmitt. Jetzt wird Heryschek doch sein Mitarbeiter. Bison: „Ich habe mich im Sauerland drei Jahre lang mit dem sehr wichtigen Themenbereich Fachkräftesicherung beschäftigt. Ich wollte jetzt noch einmal kurzfristig aktiv werden, daher haben wir das Bewerberfeld für die Position des Stadtmarketing-Leiters gesichtet und nach jemandem gesucht, der über Ortskenntnisse verfügt und die Unternehmen kennt. Heryschek ist die richtige Person.“

Diese Entscheidung sorgt in der politischen Opposition für gemischte Reaktionen. Am schärfsten formuliert Hans-Joachim Woitzik (Zentrum) seinen Unmut: „Ein Unding! Das ist die Vollendung der Absprachen für die Große Koalition von CDU und SPD und Klüngel hoch drei. Da wird eine zusätzliche Stelle geschaffen, die nicht benötigt wird.“ Karlheinz Meyer (FDP) hofft, „dass er nach Qualifikation eingestellt wurde und nicht nach dem Parteibuch“. Grünen-Fraktionschef Tim Wallraff ist Aufsichtsratsmitglied in der SWD. Er weist darauf hin, dass Heryschek „nicht in der Findungskommission saß, die Bison ausgewählt hat. Ich glaube daran, dass Bison die richtige Entscheidung getroffen hat. Aber ich werde ihn im Aufsichtsrat dazu befragen.“ Dass Heryschek das Ratsmandat niederlegt, sei „konsequent. Meine Tendenz ist wohlwollend, Heryschek hat definitiv Kompetenzen“.

Heryschek war zuletzt CDU-Fraktionschef. Er galt als eine der wenigen Nachwuchshoffnungen der Dormagener Christdemokraten. Die vorläufige Krönung seiner Karriere war die Nominierung zum Landtagskandidaten. Doch nachdem ihn die Fraktion bei einer wichtigen Abstimmung im Rat zum Thema Gesamtschule Nievenheim im Stich gelassen hatte, trat in der Folge als Fraktionsvorsitzender zurück und verzichtete auf die Landtags-Kandidatur.

Sabine Prosch übernimmt das Ratsmandat von Heryschek im Dormagener Rathaus. Das gab die CDU bekannt.