Neue Firma schafft 50 Arbeitsplätze

Die Bönders GmbH aus Krefeld eröffnet im ehemaligen Schlecker-Lager im Industriegebiet Ost einen neuen Standort. Dort werden alte Autoteile wiederaufbereitet.

Foto: Anja Tinter

Grevenbroich. Nach vierjährigem Leerstand zieht neues Leben in das ehemalige Lager des Drogeriemarktes Schlecker im Industriegebiet Ost. Auf rund 12 000 Quadratmetern wird die Bönders GmbH ab dem 1. Oktober in Grevenbroich ein neues Geschäftsmodell umsetzen: die Bewertung und Wiederaufbereitung von Autoteilen aus der ganzen Welt.

„Die Nähe zu den Westhäfen war ausschlaggebend für unsere Standortwahl“, sagt Klaus Lothar Krenge, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. Bis zum nächsten Frühjahr sollen etwa 50 bis 60 neue Arbeitsplätze an der Lise-Meitner-Straße entstehen.

„Wir werden eine völlig neue Idee umsetzen“, sagt Krenge. Gebrauchte Autoteile wie Türen, Lichtmaschinen oder komplette Motoren werden künftig in der großen Halle begutachtet und für einen erneuten Einsatz fit gemacht — „unter Umwelt-, Qualitäts- und Sicherheitsaspekten“, sagt Krenge. Was nicht mehr verwendet werden kann, soll verschrottet werden. Zu den potenziellen Kunden des Krefelder Unternehmens zählen unter anderem Zentrallager, die Werkstätten mit Ersatzteilen beliefern.

Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein

In einem ersten Schritt werden Lieferungen aus ganz Deutschland im sogenannten „Relive Point Nord“ erwartet. Bis Mitte 2018 sollen Autoteile aus der ganzen Welt in Grevenbroich per Lkw oder Übersee-Container eintreffen — schwerpunktmäßig aus den USA, Australien und Asien. Bis zu zehn Lastwagenladungen werden täglich erwartet.

Bönders zieht als Mieter in die Halle ein, die im vergangenen Jahr von dem Unternehmen IDI Gazeley erworben wurde. In den nächsten Wochen wird das ehemalige Lager eingerichtet, unter anderem mit Hochregalen. Die Investition, die Bönders am Standort tätigt, beziffert Klaus Lothar Krenge mit einer halben Million — „im ersten Schritt“.

Eine Herausforderung für den geschäftsführenden Gesellschafter: Bis zum Start muss noch reichlich Personal eingestellt werden. Neben Kaufleuten werden Lagerarbeiter, Staplerfahrer und Mitarbeiter gesucht, die möglichst über Kfz-Mechatronikerkenntnisse verfügen sollten. Bis November sollen laut Krenge 25 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, bis zum Frühjahr 2018 mindestens 50.

„So viel Personal in kurzer Zeit zu rekrutieren, wird nicht leicht sein“, sagte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, bei der Vorstellung der neuen Firma im Industriegebiet Ost: „Aber ich kenne in Grevenbroich einige Leute, die dabei helfen können.“ Gemeint waren Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sowie Vertreter der Arbeitsagentur und des Jobcenters, die ihre Unterstützung bei diesem Projekt zusagten.

Für die Stadtverwaltung sicherte Bürgermeister Klaus Krützen zu, dass sie die Ansiedlung des Unternehmens „wohlwollend begleiten“ werde — „ohne, dass es zu Verzögerungen kommt“. Sollte das Geschäft laufen, schließt Klaus Lothar Krenge nicht aus, dass das Unternehmen am Standort Grevenbroich erweitern könnte. „Platz ist genug da“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter mit Blick auf das insgesamt 32 000 Quadratmeter weite Gelände.