Neue Verkehrsplanung für Nievenheim und Delrath
Verkehrs-Chaos im Dormagener Norden steht auf der Agenda.
Dormagen. Wer regelmäßig durch Nievenheim und Delrath fährt, benötigt gute Nerven: Morgens und abends, aber auch mal zwischendurch geht nur wenig im Bereich von Neusser Straße und Bismarckstraße. Die Hauptdurchfahrt aus dem Neusser Süden in Richtung A 57-Anschluss Dormagen wird zum Nadelöhr. Auf einer großen Bürgerversammlung will die Stadt am Dienstag, 29. November, in der Aula der BvS-Gesamtschule aktuelle Ergebnisse einer Verkehrszählung präsentieren. Erklärtes Ziel ist es, den Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für die nördlichen Stadtteile Nievenheim, Ückerath, Delrath, St. Peter, Stürzelberg und Gohr fortzuschreiben. Heißt übersetzt: den neuen Gegebenheiten anpassen.
„Unser gesamtstädtischer Verkehrsentwicklungsplan stammt aus dem Jahr 2009 und umfasst normalerweise einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren“, erläutert der städtische Verkehrsplaner Peter Tümmers. Durch das laufende Abstimmungsverfahren zum Autobahnanschluss Delrath, die fortschreitende Wohn- und Gewerbeentwicklung sowie die anhaltend hohe Verkehrsbelastung in der Nievenheimer Ortsmitte sei für die nördlichen Stadtteile jedoch eine vorzeitige Fortschreibung erforderlich. Dabei sollen die Bürger von Beginn an miteinbezogen werden.
Bei einer Info-Veranstaltung der Zentrumsfraktion im Herbst an gleicher Stelle erfuhren die Besucher, dass auf den besagten Straßen laut VEP auf 24 Stunden gesehen zwischen 9700 und 17 700 Fahrzeuge gezählt wurden. Nach Angaben des Zentrums werde sich laut Verwaltung die Verkehrsmenge durch das Baugebiet Nievenheim IV täglich um 900 Fahrzeuge erhöhen, dies aber ohne Auswirkungen auf den Verkehr in Nievenheim bleiben. In diesem Sommer wurde die neue Zählung vorgenommen. Das Zentrum hatte im September Finanzmittel für den Haushalt gefordert, um ein Verkehrswegekonzept für Nievenheim zu erstellen. „Der Ort steht vor dem Verkehrs-Kollaps“, sagte Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Woitzik. Der neue Kreisverkehr am Ortseingang im Süden sei gut und sinnvoll, „hat aber nur wenig Entlastung für den Hauptknotenpunkt an der Ampel Neusser Straße/Bismarckstraße gebracht. Sondern nur für den Verkehr nach Straberg“.
Aus der Bürgerschaft und der Kommunalpolitik sind in der Vergangenheit schon zahlreiche Vorschläge zur Verkehrsentlastung gekommen — so etwa der Bau von Umgehungsstraßen. Oder eine veränderte Ampelschaltung. „Diese Fragen sollen in der Diskussion mit der Bürgerschaft weiter vertieft werden“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld.