Das digitale Zeitalter soll 2021 die Schulen erreichen
Das Fachbüro „Garbe & Lexis“ legte jetzt den Medienentwicklungsplan vor. Ziel ist es, alle Schulen der Stadt ins digitale Zeitalter zu versetzen.
Grevenbroich. Ganz so schlecht stehen die 17 Grevenbroicher Schulen nicht da: 70 Prozent aller Unterrichtsräume sind bereits vernetzt; das liegt über dem Landesdurchschnitt. 114 Klassen in den Grund- und weiterführenden Schulen sind aber immer noch ohne Internetzugang — und dort wird es höchste Zeit für einen Anschluss. Das meint Detlef Garbe vom Fachbüro „Garbe & Lexis“, der dem Schulausschuss jetzt den „Medienentwicklungsplan 2017—2021“ vorlegte. Die Investitionskosten für den Netzausbau in den Klassenzimmern bezifferte Garbe auf rund 410 400 Euro. Das Geld könne die Stadt über das Landesprogramm „Gute Schule 2020“ abrufen, das Grevenbroich ab dem nächsten Jahr bis 2020 rund 3,4 Millionen Euro in Aussicht stellt.
Was die 17 Schulen gemeinsam haben: Sie sind weit vom schnellen Internet entfernt, denn 16 Mbit sind Standard. „Das reicht kaum aus“, sagt Detlef Garbe. Seine Empfehlung: Kurzfristig müssten Geschwindigkeiten von 50 bis 100 Mbit ermöglicht werden, das würde jährlich Kosten von 8160 Euro verursachen. Langfristig rät der Experte zu einer Breitband-Strategie.
Auch das WLAN-Angebot müsse ausgebaut werden, denn nur fünf Prozent der vernetzten Klassen verfügen derzeit über einen kabellosen Internetzugriff. Um alle 394 Schulräume im Stadtgebiet damit auszurüsten, sind etwa 118.200 Euro erforderlich. Auch dieses Projekt könne über das Programm „Gute Schule 2020“ finanziert werden.
„Garbe & Lexis“ empfiehlt der Stadt, künftig jede Schule vergleichbar auszustatten. Das heißt: Für jeweils fünf Schüler sollte ein EDV-Arbeitsplatz zur Verfügung stehen — entweder PC, Notebook oder Tablet. Jeweils zehn Arbeitsplätze sollten mit Peripheriegeräten (Drucker, Scanner) ausgestattet werden, für jeden Unterrichts-, Fach- und Computerraum soll es zudem einen Beamer oder TFT-Bildschirm geben. Auch Dokumentenkameras seien für die Schulen wichtig. Die Hardware-Kosten unter dem Strich: rund 1,8 Millionen Euro. Nach dem jetzigen Stand können davon etwa 850 800 Euro über „Gute Schule 2020“ abgerufen werden.
Ein Support für die technische Ausrüstung in den Schulen wird in Grevenbroich derzeit nicht gewährleistet. „Garbe & Lexis“ rät dazu, künftig auf die Dienstleistungen der ITK Rheinland zurückzugreifen. Darüber hinaus müssten die IT-Beauftragten in den Schulen eine technische Einweisung erhalten, das könnte die schnelle Fehlerbehebung erleichtern und Geld sparen. Wird der Medienentwicklungsplan entsprechend umgesetzt, rechnet Detlef Garbe bei einem Endausbau mit jährlichen Wartungskosten von etwa 205 000 Euro. Will die Stadt den Plan umsetzen, wird zusätzliches (noch nicht beziffertes) Geld für eine Fachplanung nötig.
Der Schulausschuss empfahl dem Rat, auf Basis des „Garbe & Lexis“-Konzepts die vom Land in Aussicht gestellten Mittel abzurufen. Zudem sollen die Ratsmitglieder die Stadtverwaltung beauftragen, mit ersten Planungen für die Vernetzung der Klassenräume zu beginnen.