Neuer Besitzer investiert in die Neusser Mühle
Roggenmehl wird bald in Neuss und nicht mehr in Duisburg produziert.
Neuss. Die Plange Mühle im Neusser Hafen wird vergrößert. Die Produktion von Roggenmehl, Schrot und Grieß wird aus dem Duisburger Stadtteil Homberg nach Neuss verlegt. Das bestätigte am Dienstag Michael Schaupp, Geschäftsführer der Premium-Mühlen-Gruppe (PMG), zu der die Plange Mühle gehört. 21 Arbeitsplätze werden somit rheinaufwärts verlegt. Dann sollen in Neuss insgesamt 140 Mitarbeiter beschäftigt sein. „Wir wollen die Produktion bis Ende des Jahres verlagert haben“, sagte Schaupp. „Und wir wollen jedem Kollegen in Duisburg einen Arbeitsplatz in Neuss anbieten.“
Die Verlagerung der Roggenmehl-produktion ist die erste sichtbare Veränderung in dem Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 350 Millionen Euro seit dem Verkauf der Mühlensparte durch den Werhahn-Konzern an das Müllerei-Unternehmen Bindewald und Gutting im vergangenen Jahr. Die Werhahn KG hatte die Mühlen nach 140 Jahren verkauft. Im Juli hatte das Kartellamt den Deal abgesegnet.
Neben Plange in Neuss betreibt die Gruppe noch Standorte in Dresden, Mannheim, Celle, Braunschweig und Küstrin (Polen). Nach Auskunft Schaupps investiert die PMG in den Plange-Umzug einen „niedrigen einstelligen Millionen-Betrag“. Silo, Verlade-Technik und die ganze Roggenmühle müssen in Neuss neu gebaut werden. Mit der Verlagerung der Produktion will PMG den Standort in Neuss sichern. „Wir stehen in einem harten Wettbewerb und müssen die Zukunft langfristig sichern“, sagt Schaupp. „Dazu wollen wir die Auslastung in Neuss nach oben treiben.“
Bisher wird in Neuss nur Weizenmehl produziert, bekannteste Marke ist Diamant. Mit der Roggenmehl-Produktion steigt die Auslastung künftig um bis zu 150 000 Tonnen im Jahr. Michael Gutting, neben Schaupp Geschäftsführer der PMG, hatte im August bereits angekündigt, in Neuss „kräftig investieren zu müssen“. Die neuen Eigentümer sind seit Generationen in der deutschen Müllerei tätig. „Und wir hätten die Werhahn-Mühlen ja nicht gekauft, wenn wir keine Chance sehen würden“, sagte Gutting im August.