Neuss: Alter Busbahnhof - Brücke vom Parkhaus zum Platz

Die Verwaltung muss die Verkehrsregelung neu planen: Politiker bestehen auf Anbindung.

Neuss. Planung und Ablauf des Neubaus auf dem Busbahnhof stehen fest: Auf der seit Jahren brach liegenden Fläche entsteht ein Gebäude für Musikschule, VHS und Fernuniversität.

Das übernimmt die Bauunternehmer-Gemeinschaft Frauenrath/Nesseler. Die Stadt dagegen ist für die Platzgestaltung verantwortlich. Am Dienstag (9.6.) gab es im Planungsausschuss dazu eine heftige Diskussion.

Streitpunkt zwischen Verwaltung und Politik, die in seltener Einmütigkeit argumentierte, war die Verkehrsregelung. Die Hymgasse soll Einbahnstraße bleiben, allerdings wird der Verkehr künftig rechts in Richtung Zollstraße geführt, die Weiterfahrt zur Kreuzung Hessentor/ Hammer Landstraße wird dann nicht mehr möglich sein.

Wie aber kommen die Fußgänger, die wahrscheinlich im Tranktor-Parkhaus parken, zum neuen Haus? Eine Brücke sollte her, hatte die Politik bereits gefordert. Doch in ihrer Vorlage hat die Verwaltung das verworfen ("wird nicht weiter verfolgt"): zu teuer, so das Argument.

Die Empörung quer durch die Fraktionen entlud sich in Angriffen auf Planungsdezernent Stephan Pfitzer. Der hatte zunächst auf den engen Zeitplan verwiesen, wird doch das Gebäude Ende Oktober fertig sein.

Auf die Frage, ob eine Fußgängerbrücke bis dahin ebenfalls stehen könnte, antwortete er auf energisches Nachfragen mit einem eindeutigen "Ja". Einstimmig beschlossen die Politiker daraufhin die Brücke zwischen Platz und Parkhaus.

Andere Punkte waren unstrittig. Auf der Freifläche vor dem Kehlturm, jetzt ein überwuchertes, nicht zugängliches Areal, konnte auf einer Länge von 16 Metern die mittelalterliche Stadtmauer mit einer Stärke von 1,50 Metern nachgewiesen werden. Im Zuge der Platzgestaltung soll die Mauer am Kehlturm rekonstruiert werden.

Gewaltige Funde machten die Archäologen vor Jahren, als sie den Grund des Busbahnhofs untersuchten: Hier stand im 3. Jahrhundert ein römisches Rasthaus. Auch diese Fundamente, die unter einer Sandschicht gesichert sind, sollen zumindest in Teilen sichtbar werden. Wie, ist noch völlig unklar.