Neuss: Belastetes Fleisch von Lebensmittelmarkt verkauft?

210 Kilogramm Filets bei Verbrauchern im Kreis gelandet. Veterinäramt: Keine Gesundheitsgefahr.

Neuss. Mit Dioxin belastetes irisches Schweinefleisch ist möglicherweise von einem Lebensmittelmarkt im Rhein-Kreis Neuss an Endverbraucher verkauft worden. Um welchen Markt es sich dabei handelt, wollte Kreisveterinär Dr.Gerhard Fischer am Mittwoch auf WZ-Anfrage nicht sagen. "Es macht keinen Sinn, dass einige Veterinärämter vorpreschen", erklärte er und verwies auf die Entscheidungsbefugnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV). Zudem sei noch nicht klar, ob das Fleisch aus Irland tatsächlich aus dem Zeitraum stammt, in dem die Belastung aufgetreten sei.

Klar ist jedoch, dass es sich um 210 Kilogramm Schweinefilets handelt. Weitere 300Kilogramm waren ebenfalls von einem Großhandel in Wesseling an den Lebensmittelmarkt im Rhein-Kreis geliefert worden. Diese Menge war allerdings von der Zentrale der Firma rechtzeitig entdeckt und an den Lieferanten in Wesseling zurückgeschickt worden.

Der Rhein-Erft Kreis hatte den Rhein-Kreis Neuss am Montagnachmittag informiert, dass der Lebensmittelmarkt bereits am 6. November mit 510 Kilogramm Schweinefleisch aus Irland beliefert worden war. "Meine Mitarbeiter sind dann sofort in den Betrieb gefahren", so Dr. Fischer. Er schließt bei einem möglichen Konsum eine Gesundheitsgefahr "nahezu aus". Es handele sich um Filets mit geringem Fettanteil. "Es ist das am wenigsten belastete Schweinefleisch", meint der Veterinär.

Eine noch wesentlich größere Menge irischen Schweinefleischs ist nach Angaben des Kreisveterinäramtes an ein Kühlhaus im Rhein-Kreis geliefert worden. Von den insgesamt 52 Tonnen sind bereits 22 Tonnen an mehrere Großhändler außerhalb des Rhein-Kreises Neuss ausgeliefert worden. Die anderen 30Tonnen sind nach Angaben der Kreisverwaltung auf Veranlassung des Einlagerers aus Kiel "gesperrt" worden.