Anstehende Evakuierung in Neuss Evakuierung im Alexianerviertel – Appell an die Anwohner

Neuss · Augustinus-Gruppe bittet Bürger, die angekündigten Bombenentschärfungen nicht zu verzögern.

Die Fund-Gebiete liegen rund um den Alexianerplatz. Bis zu 6000 Anwohner sind betroffen.

Foto: Simon Janßen

(jasi) Für die St.-Augustinus-Gruppe stehen äußerst arbeitsreiche Tage an – und sie hat sich nun mit einem Appell an die Bürger gewandt, damit alles möglichst reibungslos abläuft. Hintergrund: Die Stadt Neuss hatte am 31. März mitgeteilt, dass in der Nähe des Alexianerplatzes Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet werden. Gleich mehrere Einrichtungen der St.-Augustinus-Gruppe sind betroffen, was die Verantwortlichen vor große Herausforderungen stellt: Wenn sich der Verdacht erhärtet, sind diese Blindgänger am kommenden Donnerstag, 13. April, zu entschärfen. Daher werden die umliegenden Gebäude komplett evakuiert. Einige hundert Senioren, Menschen mit Behinderung und psychisch kranke Menschen müssen ihre Häuser verlassen.

Das alles, so betont die Augustinus-Gruppe, ist zwar sorgfältig geplant und von fachkundig arbeitenden Krisenstäben akribisch vorbereitet, bedeute aber trotzdem einen enormen Aufwand. So müssen beispielsweise bettlägerige und nicht mobile Menschen für mehrere Stunden in verschiedenen Unterkünften untergebracht und versorgt werden.

Mit Blick auf diese Anstrengungen appelliert Geschäftsführer Andreas Degelmann an alle, die im zu evakuierenden Bereich wohnen: „Wir bitten die Anwohnerinnen und Anwohner eindringlich, am 13. April zügig mitzuarbeiten und die Evakuierungsmaßnahmen nicht zu verzögern, damit die Senioren und Klienten so schnell es geht wieder in ihre Einrichtungen zurückkehren können, um dort behandelt, versorgt und im vertrauten Umfeld betreut werden zu können.“

Geplant ist, dass die Menschen abends – nach den zu erwartenden Entschärfungen – in ihre Zimmer zurückkehren können. „Wir hoffen, dass sich wirklich keine Leute, die im zu evakuierenden Bereich wohnen oder arbeiten, länger als erlaubt im Umkreis der Blindgänger aufhalten. Jede Minute, die sich die Untersuchung der Fundorte verzögert, bedeutet für unsere Senioren oder Menschen mit Behinderung, dass sie später in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren dürfen. Daher bitten wir im Namen von hunderten Betroffenen nochmals eindringlich um Kooperation und Mitwirkung“, so
Degelmann.

Auch das Alexius/Josef-Krankenhaus wird für die mögliche Entschärfung komplett evakuiert. Daher werden in der Zeit von Dienstag, 11. April, 8 Uhr, bis Freitag, 14. April, 18 Uhr, alle Notfälle von den dezentralen Ambulanzen der Fachklinik abgedeckt.

Insgesamt sind – je nach tatsächlichen Verdachtspunkten – bis zu 6000 Anwohner von der Maßnahme betroffen, die am Donnerstag ihre Wohnungen bis 13 Uhr verlassen haben müssen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf noch am selben Tag die Entschärfung vornehmen.