Auszeichnung in Neuss Werner Schell erhält Rheinlandtaler
Erfttal · Landschaftsverband Rheinland ehrt Pflegeexperten aus Erfttal.
Seit 1976 ehrt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit dem Rheinlandtaler Menschen, die sich in besonderer Weise für die Kultur des Rheinlandes eingesetzt haben. Erst seit 2019 wird die wertvolle Auszeichnung auch in der Kategorie „Gesellschaft“ vergeben. Einem der so zu Ehrenden wurde nun im Neusser Kreishaus der Rheinlandtaler verliehen, dem Erfttaler Werner Schell (83).
Seit mehr als 40 Jahren engagiert sich Schell ehrenamtlich in den Bereichen Alten- und Krankenpflege, Pflegerecht und Selbsthilfe. Er ist Begründer des Selbsthilfenetzwerkes „Pro Pflege“, organisiert den Runden Tisch „Demenz“ und hat nachhaltig Einfluss auf die von der Stadt Neuss eingerichteten „Lotsenpunkte“ genommen.
Dafür wurde Werner Schell schon vielfach ausgezeichnet, unter anderen mit dem Ehrenpreis des LVR (2010), im gleichen Jahr mit dem Bundesverdienstkreuz und mit dem Verdienstorden des Landes NRW (2017). Prominent besetzt war auch die Verleihung im Kreishaus, die von den Landtagsabgeordneten Jörg Geerlings (CDU) und Simon Rock (SPD) besucht und von der stellvertretenden Landrätin Angela Stein-Ulrich eröffnet wurde.
Die Laudatio auf den Preisträger hielt Ursula Mahler, die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland. Sie fragte, „was wäre Wissen wert, wenn wir es nicht weitergeben?“ – und an Werner Schell gerichtet – fügte sie hinzu: „Sie haben sich ehrenamtlich für die Menschen in Neuss und weit darüber hinaus eingesetzt. Menschen wie Sie sorgen für ein lebenswertes Miteinander und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.“ Dann überreichte sie die Urkunde und den Rheinlandtaler.
Ehefrau Heidi Schell freute sich besonders über eine Museumskarte, die freien Eintritt zu allen Museen der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe garantiert.
Bürgermeister Reiner Breuer gratulierte im Namen von Rat und Verwaltung zu dieser „wertvollen Auszeichnung“ und verriet in seinem Grußwort, dass alle Eingaben von Herrn Schell den Vermerk „Eilt!“ oder „Sofort vorlegen!“ enthielten.
Werner Schell dankte abschließend vor allem seiner Ehefrau und vielen Weggefährten, von denen einige im Kreishaus anwesend waren. Und „obwohl mich meine Tochter ermahnt hat, bei einem solchen Festakt nicht zu meckern“, sprach er trotz allen Engagements von einem „nach wie vor herrschendem Pflegenotstand“. Am Rande erzählte Heinz Sahnen, langjähriger Mitstreiter Schells, dass sich dieser nach seinem Zuzug nach Neuss 1973 auch erfolgreich als DJ engagiert habe, unter anderem bei Schulpflegschaftsversammlungen in Erfttal.