Neuss: Festkomitee empfiehlt Briefwahl

Schützen rufen „Zog Zog“ in der Stadthalle: Neusser Schützenfest wird vom 28.August bis zum 1.September gefeiert.

Neuss. An der Globalisierung kommt keiner vorbei, das gilt auch für das Neusser Schützenfest. Das war einer der Eindrücke, der sich am Samstagabend bei der Zog Zog-Versammlung in der Stadthalle gewinnen ließ.

Bevor es gegen 20.10 Uhr zur traditionellen Abstimmung kam, hielt Schützenpräsident Thomas Nickel eine Rede, in der er die versammelten Bürger und Bürgersöhne über die neuen Entwicklungen im Neusser Schützenkosmos informierte.

In Zeiten der Krise und der Bedrohung durch asiatische Billigkopien hätten die Verantwortlichen dafür gesorgt, dass das Neusser Schützenfest nun eine eingetragene Marke sei. Dabei hat sich auch im Bereich des Merchandising etwas getan beim Neusser Schützenfest: In diesem Jahr gibt es erstmals T-Shirts, Polohemden und den "Markenlöwen" - Souvenirs, die laut Nickel für "mehr Freude und mehr Einnahmen" sorgen sollen.

Im Anschluss an Nickels Rede stellte Komiteemitglied Heinz Welter die alles entscheidende Frage und die Bürger und Bürgersöhne enttäuschten ihn nicht: Ja, auch im 186. Jahr seines Bestehens wird das große Heimatfest vom 28.August bis zum 1.September in Neuss gefeiert.

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die Tatsache, dass sich das Schützenfest mit der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen überschneidet. Die Neusser werden am Festsonntag darüber entscheiden, wie sich der nächste Stadtrat zusammensetzt, wer Bürgermeister und wer Landrat wird und wer in den Kreistag einzieht. Das alles zwischen Königsparade und Umzug, vor Kirmes oder nach dem ersten Biwak.

Obwohl die Terminüberschneidung bei den Schützen keine Begeisterung auslöst, ist sich "die größte Neusser Bürgerbewegung" ihrer staatsbürgerlichen Verantwortung bewusst und fordert ihre Mitglieder auf, von der Briefwahl Gebrauch zu machen. Mit der 173. Bürgerversammlung und dem einmütigen Votum ist jetzt die heiße Phase des Schützenfestes eingeläutet.