Neuss hat jetzt einen eigenen Mehrwegbecher

Entworfen haben ihn drei Schülerinnen. Erhältlich ist er in der Tourist-Info.

Foto: Stadt

Neuss. Die Stadt Neuss setzt mit einem eigenen Mehrwegbecher Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Ab sofort ist er in der Tourist-Info zum Einführungspreis von fünf Euro erhältlich ist. Ab morgen soll es ihn auch am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium geben, wo im Fach „Werken und Gestalten“ das Design für den Mehrweg-Kaffeebecher entstanden ist. Nun beteiligt sich die Schule sogar an der Suche nach weiteren Verkaufsstellen und hat vor, so Kunstlehrerin Saskia Reuter, das Thema Klimaschutz auch in anderer Form in den Unterricht einzubinden.

Am Anfang stand die Idee der SPD-Fraktion, nach den Einkaufstüten aus Plastik auch den Einwegbechern den Kampf anzusagen und Müll zu vermeiden. Wie dringlich das Thema ist, hatte zuvor die Deutsche Umwelthilfe mit einer Studie belegt. Demnach wandern in Deutschland stündlich 320.000 Einwegbecher in den Müll. Die Politik beschloss im September die Einführung eines eigenen Mehrwegbechers. Im Dezember teilte die Stadt mit, dass das Design von Schülern entwickelt werden soll.

Da hatte sich Saskia Reuter mit der Klasse „Werken und Gestalten“ schon längst ins Gespräch gebracht und bereits erste Entwürfe vorgelegt. „Wir fördern künstlerische Fähigkeiten, aber berufsbezogen“, erklärt sie die Besonderheit dieses Kurses. Reuter hatte im Radio von einem vergleichbaren Mehrwegbecher-Projekt für Freiburg gehört und der Stabsstelle für Klimaschutz eine Zusammenarbeit angeboten. Am Ende machte die Idee von Sude Bozdemir, Sana Dlair und Cosima Rieger — alle Schülerinnen der Klasse neun — das Rennen, die das Quirinus-Münster als Wahrzeichen der Stadt zum Blickfang für den Becher machten. Der wirbt mit dem Slogan „Natürlich, Nachhaltig, Neuss“.