Dormagen festigt mit Derby-Sieg Platz zwei
Handball-Drittligist bezwingt Korschenbroich mit 26:18. Relegation findet auf jeden Fall statt.
Dormagen/Korschenbroich. Handball-Drittligist Bayer Dormagen kann sechs Spieltage vor Saisonende so langsam für die Relegationsrunde der Vizemeister planen. Denn der Tabellenzweite der West-Staffel bezwang den TV Korschenbroich mit 26:18 (13:6) und hat durch die 31:33-Niederlage des Leichlinger TV bei der HSG Krefeld nun drei Minuspunkte Vorsprung auf Rang drei. Hinzu kommt ein relativ leichtes Restprogramm für den TSV.
Ob diese Relegationsrunde am Ende tatsächlich auch in die Zweite Liga führt, ist aber noch offen. Das hängt in erster Linie davon ab, wer im Süden Meister wird. Momentan liegen dort der SV Salamander Kornwestheim und die HBW Balingen-Weilstetten II punktgleich an der Spitze — bleibt das so bis zum 5. Mai (oder wird die einen Zähler zurückliegende Reserve der Rhein-Neckar Löwen Meister), wird ein Platz in der Zweiten Bundesliga frei. Gespielt werden soll die Relegationsrunde am 12./13. Mai, an Pfingsten und am 26./27. Mai — und zwar auf jeden Fall; sozusagen „vorsorglich“, falls einer der Drittliga-Meister zurückzieht oder keine Lizenz erhält.
Dormagens Trainer Ulli Kriebel kann dem wenig abgewinnen. „Das bedeutet drei Wochen länger Saison und sechs Spiele mehr, und am Ende war das bloß für die Statistik, selbst wenn du alle Spiele gewinnst“, sagt Coach.
Beim TV Korschenbroich dürften sie solche Probleme nicht bekommen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Tabellenletzte noch die Kurve Richtung Abstiegsrelegation bekommt, ist wieder ein bisschen geringer geworden. Nicht, weil sich der TVK unterirdisch präsentiert hätte vor 1006 Zuschauern im Bayer-Sportcenter. Im Gegenteil, für ihre Verhältnisse zeigten die Gäste sogar eine durchaus ordentliche Vorstellung, ließen nicht wie so oft in dieser Spielzeit die Köpfe hängen, als die Zwischenstände deutlich zu werden drohten und Dormagen binnen neun Minuten von 7:6 auf den 13:6-Pausenstand wegzog.
Mit ein bisschen mehr Schussglück (sechs Pfosten- und Lattentreffer, drei verworfene Siebenmeter) hätten die Korschenbroicher das Ganze sogar noch ein wenig knapper gestalten können, was ihren Trainer auch zu einem positiven Fazit brachte: „Die Jungs haben guten Charakter und Willen gezeigt. Wir wollten das Spiel hier vernünftig gestalten, und ich denke, das ist uns gelungen“, sagte Ronny Rogawska. Trotzdem wird er sich wohl mit dem Abstieg aus der Waldsporthalle verabschieden, beträgt der Abstand auf Lemgo II (31:27-Sieg in Volmetal) nun doch schon sechs Punkte. „Wir werden trotzdem bis zum Schluss kämpfen“, verspricht Rogawska.
Dem TVK drohte in Dormagen angesichts eines 10:19-Zwischenstandes nach 40 Minuten sogar ein Debakel. Doch mit durchaus gefälligen Spielzügen kämpften sich die Gäste innerhalb von neun Minuten auf 15:20 heran — auch, weil bei den Hausherren nur Ian Hüter und in seinem vorerst letzten Auftritt im Bayer-Dress Sebastian Linnemannstöns einen mehr als nur durchschnittlich motivierten Eindruck hinterließen. „Wir sind nicht richtig in unser Tempospiel gekommen“, bemängelte Kriebel: „Korschenbroich hat das aber auch geschickt unterbunden.“ So plätscherte das vorerst wohl letzte Lokalderby bis zum Schlusspfiff dahin.
Dormagens A-Jugend unterlag derweil im vorletzten Bundesligaspiel mit 32:33 (13:16) bei der JSG Nettelstedt. Julian Köster (10/2 Tore) war der erfolgreichste Werfer auf Seiten der Gäste. Liga-Rivale HSG Neuss/Düsseldorf wahrte durch einen 29:21 (16:12)-Sieg bei TuSEM Essen die Chance auf Platz zwei und damit auf das DM-Viertelfinale. Der letzte Spieltag findet am Sonntag statt.