Verkehr in Neuss CDU fordert Lösung für Parkplatz-Flaute
Neuss · Ruf nach einer vorübergehenden Senkung der Parkgebühren auf der Straße wird laut.
(jasi) In der Diskussion um die drohende Parkplatz-Misere in der Neusser Innenstadt fordert die CDU nun von der Stadt, in die Problemlöser-Rolle zu schlüpfen. „Die Neusser Innenstadt muss gut erreichbar bleiben – auch mit dem Auto“, sagt Thomas Kaumanns, Vorsitzender der CDU-Arbeitsgruppe Neuss-Mitte. Die Tiefgarage unter dem Rathaus wird ab Herbst für ein Jahr geschlossen und saniert, auch im Tranktor-Parkhaus müssen alle Parkdecks nacheinander überholt werden. Ohnehin geschlossen ist derzeit noch die Kaufhof-Tiefgarage. Damit fallen auf absehbare Zeit mehr als 400 Parkplätze weg. „Wo sollen in dieser Zeit die Kunden der Innenstadt parken?“, fragt die Stadtverordnete Natalie Goldkamp und weist darauf hin, dass viele Menschen mit dem Auto zum Einkaufen fahren. Sie befürchtet: „Kunden, die einmal weg sind, kommen so schnell nicht wieder.“ So drohe der Innenstadt „ein dauerhafter Verlust von Kaufkraft und in einem Teufelskreis die Aufgabe weiterer Geschäfte“.
Die Neusser Innenstadt sei zurzeit ohnehin ein „Patient, der auf der Intensivstation liegt“, so Kaumanns. Die Schließung des Kaufhofes und weiterer Läden treffe die Stadt ins Mark. „Jetzt ist vorsichtiges und sorgfältiges Handeln gefragt, um weitere negative Folgen zu vermeiden.“ Goldkamp: „Es entsteht kein einziger Parkplatz mehr, während zugleich über 400 wegfallen. Die Stadt muss aktiv an Lösungen arbeiten.“
Einige Optionen schlägt die CDU vor: Die Stadt könne vorübergehend Flächen oder private Parkplätze im Umfeld der Innenstadt nutzen beziehungsweise anmieten, etwa auf dem TÜV-Gelände, an der Hafenliebe oder auf Firmenparkplätzen wie Höffner, um sie Nutzern kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Ein Shuttle-Bus könne die Kunden von dort aus ins Neusser Zentrum bringen. Wenigstens an den verkaufsstarken Samstagen könne dies aus Sicht der CDU eine funktionierende Alternative sein.
Ein weiterer Vorschlag: die vorübergehende Senkung der Parkgebühren an der Straße auf das Niveau der verbleibenden Parkhäuser. „Jede Idee, die Kunden weiter in die Innenstadt locken kann, lohnt geprüft zu werden“, so Goldkamp. Aber auch die Reihenfolge der Baumaßnahmen in den Parkhäusern sollte aus ihrer Sicht noch einmal einer Prüfung unterzogen werden: „Warum muss das Tranktorparkhaus unbedingt jetzt saniert werden, wenn sich die Situation so grundlegend geändert hat? Gibt es Optionen, die Sanierung des Tanktorparkhauses bis zur Landesgartenschau zügiger vorzunehmen, wenn das Rathausparkhaus oder das Galeriaparkhaus wieder geöffnet ist?“