Neuss: Pferderennen - Prächtiger Renntag zum Abschied

Zum letzten Rennen der Wintersaison und vor dem Umbau kamen etwa 3500 Besucher auf die Neusser Rennbahn.

Neuss. Noch einmal waren sie alle versammelt am Hessentor. Kaltes, klares Osterwetter bot die Kulisse für den letzten Renntag der Wintersaison, bevor - irgendwie - der Umbau folgt. Die nächste Saison, soviel steht fest, wird ausfallen. Im Herbst 2009, darauf setzt der Reiter- und Rennverein, wird es weitergehen.

Zum Abschied jedenfalls gab es einen prächtigen Renntag am Ostersonntag; sicherlich eine kleine Wiedergutmachung für den vom Direktorium für Vollblutzucht und Rennen gestrichenen traditionellen Renntag zu Silvester. Und so standen sie wieder zusammen, die Experten und Wettbegeisterten, Pferdefreunde und Insider, studierten die Starterlisten, diskutierten Chancen, Form und Schwächen der Pferde, der Reiter, der Trainer. 3500 Besucher mögen es gewesen sein.

Kleine freche Hunde kläfften sich an, die verrauchte Glashalle bot noch einmal Platz für die, denen es an der Bahn zu kalt war, und Erika Krahforst hielt wie seit mehr als 40 Jahren im Sekretariat des Rennvereins die Fäden zusammen - für sie tatsächlich ein letztes Mal. Es gab Favoritensiege wie den des Dreijährigen Dr. Doctor, geboten wurden spannende Rennen, in denen der Favorit, der taktisch klug geritten wie der Sieger aussah, doch noch geschlagen wurde, so Nardello im Hürdenrennen.

Eduardo Perdoza, erfolgreichster Jockey des Jahres 2007, stieg bei diversen Rennen in den Sattel und siegte zweimal, Champion-Trainer Christian Freiherr von der Recke stand mit charakteristischem Hut wie immer bei den Neusser Renntagen im Führring und an der Tribüne, Erfolgstrainer Peter Schiergen feierte seinen Geburtstag beim letzten Neusser Renntag.

Die nicht nur von Steinmetz geforderte Tribüne allerdings wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Zwar sind alle Pläne vage, hat der Stadtrat noch gar nichts entschieden. Doch zeichnet sich ab, dass nach dem Abriss der maroden, 1951 errichteten Gebäude - wahrscheinlich bis auf die alte Wetthalle - ein neuer Gastronomie-Bau, Räume für den Rennverein und den Rennbetrieb und auch eine Art von Stehrängen aufnehmen soll.

Acht Rennen, achtmal Spannung, der letzte Sieg im "Auf-Wiedersehen-2009-Rennen" für den Favoriten Kimbar, ein Wettumsatz von 145 000 Euro, eine Abschiedsparty in der Wetthalle - da waren die meisten Pferde schon im Hänger wieder unterwegs zu ihren Heimatställen.

Am Hessentor wird nun zunächst wieder die Normalität des Trainingsbetriebs einkehren, und irgendwann wird der Stadtrat seine Entscheidung über die Zukunft des Geländes treffen. Ob im Juni, wie Bernd Koenemann voraussetzt, oder erst nach dem Sommerpause, wie es auf der letzten Ratssitzung schon einmal anklang, ist noch völlig offen.

Alle Ergebnisse unter: www.galopp-sport.de