In der Neusser Nordstadt Stadt Neuss pflanzt Hindernis-Baum um

Nordstadt. · An der Querung Further Straße Richtung Berliner Platz behinderte ein Baum die Fußgänger. Nun wurde eine Lösung gefunden.

 Auch von der anderen Seite machte der Standort keinen Sinn.

Auch von der anderen Seite machte der Standort keinen Sinn.

Foto: Simon Janßen

Es klingt wie ein schlechter Witz, aber in der Neusser Nordstadt gab es bis vor wenigen Tagen ein kleines Problem mit einem Baum an einer, Achtung, Abzweigung. Schauplatz dieses Kuriosums war der Berliner Platz. Wenn Fußgänger oder Radfahrer die Further Straße – von der Fesserstraße kommend – überqueren wollten, um dort hinzukommen, war die Verwunderung oft groß. Denn man konnte die Straße nicht auf geradem Weg passieren. Und zwar, weil ein kleiner Baum – ein Ahorn – auf der gegenüberliegenden Seite mitten im Weg stand.

Der Fahrradweg führte zwar an dem Baum vorbei, Fußgänger kamen um einen kleinen Schlenker aber nicht herum. Hinzukam, dass es sich offenbar nicht um einen alten, sondern um einen frisch gepflanzten Baum handelte, da hölzerne Stabilisierungshilfen angebracht waren. Warum wurde ausgerechnet dieser unglückliche Standort ausgewählt?

Der alte Baum sollte laut Stadt nicht ersetzt werden

Stadtsprecher Peter Fischer erklärt, dass an der Stelle lange Zeit ein alter und großer Baum – eine Mehlbeere – gestanden habe. Als die Kreuzung am Berliner Platz vor rund 20 Jahren überplant wurde, um die Verkehrsführung zu verbessern, entschloss sich die Stadt, den Baum nicht zu entfernen, sondern sozusagen um ihn herum zu bauen.

 Das Viereck des Baumes grenzte direkt an den Straßen-Asphalt.

Das Viereck des Baumes grenzte direkt an den Straßen-Asphalt.

Foto: Simon Janßen

Jener alte und große Baum überlebte allerdings einen Pilz- und Fäulnisbefall nicht. Das Amt für Stadtgrün, Umwelt und Klima reagierte schnell. Und ersetzte den entfernten Baum umgehend. Ein Fehler. Denn nach Angaben von Peter Fischer hätte der Baum an dieser Stelle eigentlich gar nicht ersetzt werden sollen. Eine Prüfung habe es vor der Nach-Pflanzung somit nicht gegeben.

Die Stadt reagierte nun. „Der junge Ahorn wurde nun an einen Waldrand im Stadtgebiet versetzt. Für ihn wird ein neuer Standort gesucht“, sagt Fischer. Aufgrund des geringen Alters des Baumes sei eine Versetzung kein Problem gewesen. Die betroffene Stelle soll möglichst zeitnah zugepflastert werden. Das „Hindernis“, das die Stadt erst Mitte April dieses Jahres dort hin pflanzte, wurde somit kurzfristig beseitigt.