Neusser koordinieren Hilfe für Flüchtlinge via Internet

Neuss. Gut erhaltene Kleidung für Kinder, Frauen und Männer (außer Unterwäsche und Socken), Taschen und Koffer, Spielzeug, Bastelbedarf und leicht verständliche Kinderbücher werden im „Alex“ dringend gebraucht.

Denn der Bedarf ist groß: Rund zwei Wochen wohnen die Flüchtlinge in der Zentralen Unterbringungseinrichtung am Alexianerplatz, um die Erstaufnahme-Untersuchungen durchführen zu lassen. Dann kommen die nächsten Asylbewerber, die auf ihre Flucht fast nichts mitnehmen konnten.

Um die Hilfe für Flüchtlinge besser zu koordinieren, hat der Caritas-Verband eine neue Internetseite eingerichtet: Unter caritas.erzbistum-koeln.de/neue-nachbarn-neuss/ können Interessierte erfahren, was gebraucht wird, welche Projekte es in Neuss gibt und wie sie sich engagieren können. Die Resonanz sei groß, teilt der Fachdienst für Integration und Migration an der Salzstraße mit. Es würden unter anderem Wohnungen angeboten und Hilfe bei Behördengängen. Unter den Helfern seien viele Migranten. „Sie wissen, wie schwierig es in einer neuen Umgebung ist“, sagt eine Caritas-Mitarbeiterin.

Schon länger dabei ist die vom CDU-Politiker Thomas Kaumanns gestartete Initiative „Neuss — neues Zuhause für Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber“. Die auf 400 Mitglieder gewachsene Gruppe tauscht sich über das soziale Netzwerk „Facebook“ aus und erfreut sich reger Beteiligung. Die Beiträge kann jeder lesen, eigene verfassen kann aber nur, wer der Gruppe beitritt.

Zum Vergleich: Die „Flüchtlingshilfe Kaarst“, die ebenfalls bei „Facebook“ aktiv ist und regelmäßig Wasserstandsmeldungen zum Hilfebedarf der Asylbewerber veröffentlicht, hat über 1100 Mitglieder. Allerdings ist dort die Gruppenmitgliedschaft Voraussetzung, um die Beiträge überhaupt lesen zu können.

Grundinformationen zu Flüchtlingen in Neuss liefert auch die Stadt Neuss auf ihrer Internetseite (www.neuss.de) unter der Rubrik „Flüchtlinge in Neuss“. Aktueller Bedarf wird dort jedoch nicht genannt. Die Stadt koordiniert nach eigenen Angaben auch keine ehrenamtliche Hilfe.