NHV fährt selbstbewusst nach Ahlen

Der Neusser Handball-Drittligist tritt heute bei der SG an. Bayer Dormagen spielt in Krefeld.

Foto: Andreas Woitschützke

Dormagen/Neuss. Zehn Siege in Folge sind eine Hausnummer. Deshalb sagt NHV-Trainer Ceven Klatt vor dem heutigen Gastspiel beim Neuling Ahlener SG, das um 18 Uhr in der Friedrich-Ebert-Halle angepfiffen wird: „Ein Sieg ist für uns ganz klar Pflicht. Mit Blick auf die dann bis zum Jahresende noch ausstehenden Aufgaben ist die Partie für uns vielleicht sogar die letzte Pflichtaufgabe in diesem Jahr.“ Schließlich warten danach Leichlingen, Krefeld, Dormagen und Hagen auf den Tabellenzweiten der Dritten Handball-Liga West.

Doch so vermessen, an einen Selbstläufer zu glauben, ist der Neusser Trainer dann doch nicht. „Dieser Umstand bedeutet nicht, dass wir Ahlen unterschätzen“, sagt Klatt. Sein Team zeichne eine Ernsthaftigkeit aus: „Die Jungs wissen ganz genau, dass wir mit zwei, drei Prozent weniger in dieser Liga gegen keinen Gegner bestehen können.“

In Ahlen regt sich keiner über die selbstbewussten Worte der Gäste auf, im Gegenteil. SG-Coach Sascha Bertow ist eher um Schadensbegrenzung bemüht. „Neuss ist eine Profi-Mannschaft, das ist nicht unsere Kragenweite. Wir sind absoluter Außenseiter“, sagt er mit Blick auf die heutige Partie, in der er weiterhin auf Torhüter Andreas Tesch und Abwehrchef Kai Bekston verzichten muss. Die Einsätze von Philipp Lemke und Ferdi Hümmeke sind fraglich, beim NHV fehlen weiterhin Heider Thomas und Felix Handschke.

Für Bayer Dormagen (16:4 Punkte) geht es heute darum, den Anschluss an das verlustpunktfreie Spitzenduo zu halten — genauso wie für den Gegner des TSV, die HSG Krefeld (12:6). Beide Teams treffen um 19.30 Uhr in der Krefelder Sporthalle Königshof aufeinander.

„Wir wollen gegen Dormagen unser Heimspiel gewinnen und zeigen, dass wir in die Spitzengruppe gehören“, sagt Krefelds Trainer Olaf Mast. Doch weil neben Stephan Pletz, dem unter Umständen sogar das Karriereende droht, auch noch Michael Heimannsfeld mit einem Knorpelschaden auf unbestimmte Zeit ausfällt, steht Mast quasi ohne Halblinken da. Die HSG, die unlängst bereits den früheren Dormagener David Breuer für die Linkshänderposition reaktivierte, reagierte und verpflichtete gestern Christian Rommelfanger. „Problematisch ist für uns nach der Verletzung von Michael Heimannsfeld natürlich vor allem die Deckung, wo er und Stephan Pletz eine große Lücke reißen. Da müssen jetzt die anderen Jungs in die Bresche springen“, sagt Mast.

Ob die Dormagener daraus Kapital schlagen können, wird sich zeigen. In erster Linie müssen sie dafür ihre eigene Deckung stabilisieren, die in den letzten drei Spielen 86 Gegentreffer (28,6 im Schnitt) kassiert hat. In den voraufgegangen sieben Partien waren es nur 170 (24,2 pro Partie) gewesen.