NHV fehlen noch zwei Siege

Handball-Drittligist bezwang Ahlen mit 35:33, Verfolger Hagen verlor. Bayer Dormagen spielte 27:27 gegen Krefeld.

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Rhein-Kreis. Nur noch zwei Siege — genauer gesagt sogar nur drei Punkte — braucht der Neusser HV, um den Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga perfekt zu machen. Gegen die abstiegsgefährdeten Gäste aus Ahlen war der Drittliga-Spitzenreiter am Samstag zwar nur die erste Halbzeit überlegen, das reichte jedoch zu einem am Ende knappen 35:33 (18:14)-Heimsieg. Und weil Verfolger Eintracht Hagen mit 29:30 bei Lemgo II verlor, rückt der Aufstieg für den NHV immer näher.

Ungewöhnlich oft musste der Neusser Keeper Vladimir Bozic gegen die Ahlener SG den Ball aus dem Netz holen. Und das, obwohl er einige gute Würfe parierte. „Sonst ist die Abwehr unser Steckenpferd. Aber heute hat das nicht wie gewohnt funktioniert. Wir haben zu oft einfache Kreisanspiele zugelassen“, kritisierte NHV-Trainer Ceven Klatt: „Wenn man sieht, dass unser Schnitt bei 24 Gegentoren liegt, sind 33 definitiv zu viel für uns.“

Die 285 Zuschauer in der Hammfeldhalle sahen von Beginn an ein sehr intensives Spiel. Zwölf Minuten lang bot die SG dem Tabellenführer stark Paroli. Dann verloren die Gäste etwas an Geschlossenheit, was die Neusser direkt ausnutzten: Von 5:4 setzten sie sich auf 12:7 (20.) ab.

Die zweite Halbzeit entwickelte sich dann zu einem wahren Siebenmeter-Fest: 15-mal zeigten die Unparteiischen auf den Punkt. Dem Spielfluss kam das keineswegs zu Gute, dafür aber der Torausbeute. Der NHV schaffte es nicht, die Dominanz aus der ersten Hälfte aufrecht zu erhalten. Bis auf zwei Tore kamen die Gäste zwischenzeitlich heran. Die entscheidenden Konter vergab die SG jedoch. „Ich freue mich über den Sieg. Im Angriff und am Kreis haben wir stark gespielt“, sagte Klatt.

Bayer Dormagen hat derweil seine Serie ohne Niederlage auf acht Spiele in Folge ausgebaut. Gegen die HSG Krefeld gab es vor 963 Zuschauern ein 27:27 (13:14). Ein gerechtes Ergebnis, auch wenn die Gastgeber am Ende dem Sieg näher waren: Der Wurf von Rechtsaußen Mathis Poetzsch klatschte 25 Sekunden vor dem Abpfiff an die Latte — es wäre das 28:26 für den TSV gewesen. Stattdessen traf Krefelds Thomas Phlak auf der Gegenseite.

Zunächst dominierte Bayer — bis Max Bettin nach zwölf Minuten mit angeknackstem Fuß in die Kabine humpelte und erst nach der Pause wiederkam. Aus der Dormagener 9:6-Führung wurde ein 10:13-Rückstand (25.). Doch danach entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe mit Spannung bis zum Schluss.

Der TV Korschenbroich verpasste indes den vorzeitigen Klassenerhalt. Gegen den VfL Gummersbach II führte der TVK vor 455 Zuschauern zwar zur Pause mit 16:13, verlor nach einer desolaten Vorstellung in der zweiten Halbzeit jedoch mit 25:32. „So dürfen wir uns zu Hause nicht präsentieren“, schimpfte Trainer Ronny Rogawska, der bemängelte, dass sein Team in der zweiten Halbzeit „keinen Zugriff mehr hatte, weder in der Abwehr noch im Angriff, wo wir immer das Gleiche gemacht haben.“