NHV reicht eine starke Halbzeit
Handball-Drittligist aus Neuss gewinnt 34:27 in Langenfeld. Dormagen schlägt Ratingen, der TVK holt einen Punkt gegen Ahlen.
Rhein-Kreis. Noch sieben Spiele trennen den Neusser HV vom Meistertitel in der 3. Handball-Liga West und dem damit verbundenen Zweitliga-Aufstieg. Und wenn der Tabellenführer so weiter macht, wird er sie nicht einmal alle brauchen, sondern schon vor dem Saisonfinale am 6. Mai als Titelträger feststehen. Das Gastspiel beim Tabellenvorletzten SG Langenfeld am Wochenende war schon zur Pause angesichts eines 20:11-Vorsprungs der Neusser entschieden. „In der ersten Hälfte haben wir uns sehr gut präsentiert, in der Abwehr stabil gestanden und konsequent Tempo gemacht“, bilanzierte NHV-Trainer Ceven Klatt nach dem 34:27-Erfolg..
Einmal mehr war es die Defensive, in der Abwehrchef Heider Thomas entgegen den Befürchtungen seines Trainers das Kommando gab, die den Grundstein zum 22. Saisonsieg legte. Den Langenfeldern, die nach fünf Minuten mit 3:1 in Führung gelegen hatten, gelangen in der nächsten Viertelstunde nur zwei Treffer, so dass die Partie beim Stande von 13:6 (20.) so gut wie entschieden war.
Nach 40 Minuten warf der insgesamt neunmal erfolgreiche Daniel Pankofer den NHV erstmals mit elf Treffern (26:15) in Front. Doch was dann vor 349 Zuschauern folgte, verdarb Klatt ein wenig die Laune. „Heute bestand zwischen der Leistung in der ersten und in der zweiten Halbzeit ein zu großer Unterschied. Das hat mir nicht gefallen“, sagte er. Die Langenfelder nutzten das, um den Abstand zu verkürzen und die letzten zwanzig Spielminuten mit 12:8 für sich zu entscheiden. „Ich bin überhaupt nicht unzufrieden. Das war eine starke zweite Halbzeit,“ sagte SGL-Trainer Dennis Werkmeister: „Und wir haben gegen den Tabellenführer 27 Tore geworfen. Ich kann mit dem Ergebnis gut leben.“
Bayer Dormagen mühte sich derweil beim Schlusslicht SG Ratingen zu einem erst in den letzten sieben Spielminuten sichergestellten 34:31 (16:16)- Sieg. „Ich bin mit den beiden Punkten zufrieden, aber nur mit den Punkten“, stellte TSV-Trainer Alexander Koke nach dem schwachen Auftritt seiner Mannschaft in aller Deutlichkeit fest. Daran änderte auch die Einschätzung seines Kollegen Simon Breuer, mit acht Treffern erfolgreichster Werfer des Tabellenletzten, nichts, der feststellte: „Das war unser bestes Spiel in diesem Jahr und eines der besten in der gesamten Saison.“
Dabei schienen die Gäste vor 308 Zuschauern, davon gut die Hälfte aus Dormagen, einem leichten Sieg entgegen zu streben: Nach neun Minuten hieß es 6:2 für den TSV. Doch nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit war es ebenso schnell mit der Dormagener Herrlichkeit vorbei. Ratingen kämpfte sich bis zur Pause bis auf 16:16 heran, weil die Bayer-Abwehr weder Breuer noch Kreisläufer Sebastian Bartmann in den Griff bekam, der insgesamt sechsmal den Ball an seinem Bruder Sven im Dormagener Tor vorbei ins Netz warf.
Nach dem Seitenwechsel gingen die Ratinger sogar mit 18:16 in Führung. Pascal Noll und Lukas Stutzke brachten den TSV mit zwei Kontern innerhalb von 17 Sekunden dann mit 22:21 in Front. Doch entschieden war die Partie erst, als Noll mit zwei Treffern in Folge auf Zuspiel von Ian Hüter auf 32:29 (57.) erhöhte.
In der Korschenbroicher Waldsporthalle sahen 441 Zuschauer einen wahren Handballkrimi. Der TVK schien mit zwischenzeitlich fünf Treffern Rückstand schon geschlagen, zeigte in den letzten 20 Minuten aber eine starke Aufholjagd und erkämpfte sich letztlich ein 25:25 (11:14).
Nach Ende der Partie lagen sich die Korschenbroicher in den Armen und feierten den Punkt wie einen Sieg. „Ich bin super glücklich. Kampfgeist und Moral haben gepasst. Die Jungs haben Kreativität bewiesen, da die klassischen Angriffe nur selten erfolgreich waren“, sagte TVK-Trainer Ronny Rogawska: „Sonst hat allerdings nicht viel gestimmt. Wir haben eigentlich zu keinem Zeitpunkt zu unserem Spiel gefunden und konnten die taktischen Vorgaben nicht umsetzen.“ Erfolgreichster Torschütze der Korschenbroicher war Max Zimmermann mit sieben Treffern.