Nikolaustag: Regen vermiest das Geschäft

Die Erwartungen der Händler erfüllten sich am gestrigen verkaufsoffenen Sonntag nicht.

Neuss. "Es regnet, es regnet, die Erde wird nass", trällert ein kleines Mädchen, während es mit Schwung in die Pfütze am Rand des Hauptstraßenzugs springt. Die Regentropfen stören das Kind und seine Eltern beim verkaufsoffenen Sonntags-Einkauf nicht, und viele andere ließen sich ebenfalls nicht vom Bummeln abhalten.

Trotzdem: "Die Erwartungen der Händler haben sich nicht erfüllt", sagt Thomas Toll, Vorsitzender des City-Treffs, der Vereinigung der Einzelhändler in der Innenstadt. "Es war einfach zu schlechtes Wetter. Die Menschen kommen bei 13 Grad und Dauerregen nicht in Einkaufsstimmung."

Die wenigen Einkäufer stärkten sich auf dem Weihnachtsmarkt mit Bratwürsten oder Backkartoffeln. Das Karussell war gefragt: Es drehte unablässig seine Runden - der verkaufsoffene Sonntag war auch Familientag.

Dass Nikolaustag war, konnte dabei niemand übersehen. Gleich mehrere Nikoläuse standen vor den Geschäften und warben um Kunden. Unter anderem läutete ein bärtiger Mann mit rotem Umhang mit seiner Glocke vor der Parfümerie Becker, und auch vor Mobilcom Debitel stand eine weitere Version.

Trotz des miesen Wetters: Etliche Neusser nutzten den Tag zum entspannten Bummeln, so wie Elisabeth Zimmermann. "Die Menschen sind weniger gestresst als sonst, mir selbst geht es auch so", erzählt sie. "Ein verkaufsoffener Adventssonntag reicht mir aber", sagt sie und spielt damit auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes an, das Anfang Dezember gehäuften sonntäglichen Ladenöffnungen einen Riegel vorgeschoben hatte.

Der Neusser Nils Christoffel wünscht sich hingegen zwei verkaufsoffene Sonntage: "Da kann man gut Weihnachtsgeschenke einkaufen." Unter der Woche habe er selten Zeit fürs entspannte Shoppen.

Vor allem Schmuck und hochwertige Unterhaltungselektronik werde jetzt gekauft, weiß Ralf Engel, Geschäftsführer des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbands: "Außerdem sind Süßigkeiten im Moment beliebt, natürlich wegen des Nikolaustages."

Bei den Weihnachts-Einkäufen werde nicht gespart: Für das diesjährige Weihnachtsgeschäft erwartet Engel für das Verbandsgebiet einen Umsatz von knapp 3 Milliarden Euro (Rhein-Kreis Neuss, Region Düsseldorf, Mönchengladbach, Kreis Mettmann, Wuppertal, Leverkusen und Solingen). Damit würde sogar das Vorjahresergebnis erreicht.