Patrick lebt und arbeitet mit dem Down-Syndrom

Patrick Kapica kommt trotz seiner Behinderung jeden Tag mit einem Lächeln zur Arbeit.

Foto: privat

Grevenbroich. Besucht man Patrick Kapica an seinem Arbeitsplatz, fallen zwei Dinge sofort auf: seine Höflichkeit und Freundlichkeit. „Bitte, setzen Sie sich doch“, sagt er mit einem Lächeln, das ohnehin oft in seinem Gesicht steht. Der 33-Jährige leidet am Down-Syndrom. Er ist seit 15 Jahren in den Grevenbroicher Varius-Werkstätten beschäftigt.

Zunächst arbeitete er in der Schreinerei, gelegentlich verstärkt er auch das Team der Garten- und Landschaftspflege. Sein Hauptarbeitsplatz befindet sich in der Abteilung Verpackung/Montage. Mit großer Sorgfalt ent- und verpackt er dort Arbeitshandschuhe. „Patrick Kapica hat gern seine Ruhe und vertieft sich in seine Arbeit. Dabei ist er unheimlich gewissenhaft“, sagt Gregor Jansen, Gruppenleiter bei Varius. „Er ist auch sehr sozial eingestellt. Wenn einer seiner Kollegen ein Problem hat, setzt Patrick sich ein, er ist hier sehr beliebt,“ fügt Jansen hinzu. Patrick Kapica ist glücklich mit seinem Beruf, mit den meisten Kollegen versteht er sich sehr gut. Und auch mit dem Kantinenessen ist er zufrieden. Wenn man ihn fragt, was für ihn das Wichtigste an seiner Arbeit ist, antwortet der Dormagener spontan: „Na, dass ich hier Geld verdiene!“

Dafür nimmt er auch gern den relativ weiten Fahrweg in Kauf. Jeden Morgen holt ihn ein Fahrdienst zu Hause ab, nachmittags wird er von der Werkstatt in Hemmerden wieder nach Dormagen gebracht. Pro Strecke ist das eine gute halbe Stunde. „Das macht mir nichts, da schlafe ich meistens“, sagt er lächelnd.

Einen Job zu haben und eigenes Geld zu verdienen, ist für ihn, wie für alle anderen Menschen auch, das Vehikel zur größtmöglichen Eigenständigkeit. Einen entscheidenden Schritt dorthin hat Patrick Kapica vor zwei Jahren getan. Seine Augen strahlen, wenn er davon erzählt: „Seit dem 2. Mai 2014 habe ich meine eigene Wohnung, das genieße ich sehr,“ sagt er. Die Wohnung liegt nur zehn Fußminuten von seinem Elternhaus entfernt — für ihn ist das die perfekte Wohnsituation.

Durch seine Behinderung eingeschränkt fühlt sich Patrick Kapica nicht. Einen Wunsch an seine Mitmenschen hat er aber schon: „Die Leute sollten einfach noch freundlicher und fröhlicher sein“, sagt er mit einem herzlichen Lächeln. „So wie ich,“ fügt er selbstbewusst hinzu. Red