Pfarrzentrum-Bau beginnt im Frühjahr

Das Erzbistum Köln übernimmt die Kosten für den Neubau, die Pfarre zahlt die Inneneinrichtung. Dafür werden Spenden gesammelt.

Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Im Herbst 2012 fiel das alte Pfarrheim dem Abrissbagger zum Opfer. Bis heute wurde kein Ersatz geschaffen. Das soll sich in absehbarer Zeit ändern: Voraussichtlich im Frühjahr 2017 soll in der Martinus-Gemeinde mit dem Bau eines neuen Domizils begonnen werden. Das mit etwa 2,5 Millionen Euro veranschlagte Gebäude ist am Klosterweg geplant, unweit der Erft und in unmittelbarer Nähe zum Pfarrhaus und dem historischen Pastorat. Der Clou: Die beiden Altbauten sollen mit dem neuen Zentrum verbunden werden.

Foto: Lothar Berns

Das Erzbistum Köln wird die Zeche für den Neubau übernehmen. Die Inneneinrichtung muss indes von der Pfarre gestemmt werden. „Das sind mindestens 50 000, eher 75 000 Euro, die wir zusammenbringen müssen“, sagt Dietmar Mausberg. Er ist Schatzmeister eines neuen Pfarrvereins, in dem jeder Mitglied werden kann und der es sich zum Ziel gesetzt hat, so viel Geld wie möglich für die Ausstattung des Hauses zu sammeln. Das sei zurzeit allerdings etwas schwierig, meint Vorsitzender Helmut Coenen: „Denn viele Wevelinghovener glauben nicht mehr daran, dass das seit langem geplante Pfarrzentrum überhaupt noch gebaut wird.“

So will der Verein erst richtig aktiv werden, sobald im Januar oder Februar der erste Bagger auf dem Gelände hinter der Kirche steht.

Eigentlich sollte mit dem Bau bereits begonnen worden sein. Doch es gab Verzögerungen. Unter anderem verlor die Pfarrgemeinde ein Jahr, weil das Erzbistum Köln den Schwerpunkt auf seine Kindertagesstätten legte und alle anderen Projekte erst einmal auf Eis legte. Doch Coenen und Mausberg sind zuversichtlich, dass es in wenigen Monaten losgehen wird.

Das Zentrum mit einer Nutzfläche von etwa 350 Quadratmetern soll künftig allen Wevelinghovenern zur Verfügung stehen, nicht nur den Katholiken. Nach einer Bauzeit von zwei Jahren wird darin zum einen das Zentralbüro für die fünf Gemeinden des Pfarrverbandes „Niedererft“ untergebracht, andererseits sollen Jugend- und Veranstaltungsräume entstehen.

„Die können künftig auch für Firmenpräsentationen genutzt werden“, sagt Dietmar Mausberg. Aus diesem Grund sammelt der Verein auch für eine multimediale Ausrüstung des neuen Pfarrzentrums — Beamer, Internet-Anschluss und Flachbild-TV sollen zur Grundausstattung gehören. Herzstück des Gebäudes wird aber eine Küche sein, die am Schnittpunkt zwischen Neu- und Altbauten geplant ist. Auch dafür wird zurzeit gesammelt.

Bei Null anfangen muss der Pfarrverein jedoch nicht. Die katholischen Frauen von der kfd haben bereits eine namhafte Spende überwiesen, zudem hat ein Wevelinghovener zu seinem 75. Geburtstag auf Geschenke verzichtet und um Geld für die Pfarrheim-Ausstattung gebeten. „Darauf können wir aufbauen“, sagt Vorsitzender Coenen. Er selbst hat einen Fotokalender mit Motiven von Wiesen und Feldern rund um Wevelinghoven zusammengestellt, der „Flurstücke“ heißt und für sechs Euro verkauft wird. Gemeinsam mit der Journalistin Birgit Wilms wird Coenen zudem am 22. November zu einem Talk mit Diakon Willibert Pauels alias „Ne bergische Jong“ ins Martinus-Seniorenstift einladen. Der Eintritt ist frei, es wird aber um Spenden fürs Pfarrheim gebeten.

Wie das neue Gebäude einmal aussehen wird, bleibt vorerst offen. In Kürze aber will der Architekt eine 3-D-Animation des Hauses vorlegen. „Dann werden wir auch einmal etwas zum Vorzeigen haben“, sagt Dietmar Mausberg.