Planungsausschuss stimmt für neues Wohnprojekt am Grind
13 neue Wohneinheiten entstehen in Stürzelberg.
Dormagen. In den vergangenen Jahren hat das Wort „Innenverdichtung“ gerade in Stürzelberg für erhitzte Diskussionen über Anzahl, Größe und Anordnung der neuen Häuser in den Gärten des Ortskerns geführt. Daher wurden die Pläne im September 2014 zunächst auf Eis gelegt.
Nachdem sich im November ein Investor mit einem neuen städtebaulichen Konzept an die Stadt gewandt hatte, erhielt das nun im Planungs- und Umweltausschuss die Zustimmung aller Mitglieder: Bei „Gemeinsam Wohnen am Grind“ sollen 13 Wohneinheiten im Bereich zwischen Oberstraße und Schulstraße entstehen — erschlossen werden sollen die neuen Häuser über die Oberstraße — genau gegenüber der Zufahrt zum Grind.
„Wir sind sehr froh, dass die Planungen nun weitergehen“, sagte Initiator Friedrich Gysae gestern. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung werden bald die nächsten Schritte festgezurrt. Die ersten Interessenten sind bereits beteiligt: „60 Prozent der entstehenden Wohnungen und Häuser sind bereits belegt“, weist er auf eine bisherige Alters-Spannbreite von 1,5 bis 83 Jahren hin, wobei das „mittlere Alter“ noch besser vertreten sein könnte. „Wir wollen generationenübergreifendes Wohnen ermöglichen“, sagt Gysae angesichts der zwei angedachten Drei-Parteienhäuser und sieben Einfamilienhäuser. Weitere drei Familien sollen dort eine neue Heimat finden. Auf etwa 4000 Quadratmetern soll naturnahes Wohnen in der Nähe des Grinds umgesetzt werden, so Gysae: „Es soll die Individualität des Einzelnen, den Wunsch nach modernem, ökologischem Wohnen um die Möglichkeit gemeinschaftlichen, generationsübergreifenden Lebens erweitern.“
Zwar gehören die zukünftigen Häuser und Wohnungen den Bewohnern, die dann Mitglieder der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) „Gemeinsam Wohnen am Grind“ werden, die die Grundstücksgemeinschaft bildet. Gemeinsam genutzte Bereiche wie den Garten, das Gemeinschaftshaus, die zentrale Energieversorgung sowie weitere geplante Gemeinschaftsprojekte wie Sauna, Pool, Car-Sharing unterhält die GbR. „Wir streben eine Wohnqualität und Wohnausstattung an, die modernen und barrierefreien Ansprüchen gerecht wird, ökologische Techniken nutzt und finanzierbar ist“, so Gysae.
Die Stadt Dormagen beauftragt nun ein Verkehrsgutachten, das auch andere langfristig in Stürzelberg angedachte Innenentwicklungen berücksichtigen soll. Gebaut werden kann frühestens im nächsten Jahr. „Wir werden im Planungs- und Umweltausschuss im Mai, spätestens im August den Beschluss für die frühzeitige Bürger- und Behördenbeteiligung fassen können“, erklärte Daniel Gürich, Leiter der Stadtplanung und Bauleitplanung der Stadt Dormagen auf Nachfrage unserer Zeitung. Nach der Berücksichtigung der Anregungen kann die sogenannte Offenlage im Herbst erfolgen. „Wenn alles seinen Gang geht, könnte die Satzung vielleicht schon Ende diesen Jahres beschlossen werden“, sagte Gürich.