Planungsdezernent Christoph Hölters: Task Force nimmt Arbeit auf

Planungsdezernent Hölters zu den Möbelhaus-Plänen und der Entwicklung von Hammfeld II.

Neuss. Im Kampf um den Zuschlag für ein Möbelhaus am Willy-Brandt-Ring hat der Berliner Unternehmer Kurt Krieger hoch gepokert — und gewonnen. Er wird mit seiner Firma Möbel Höffner ein Einrichtungshaus am Willy-Brandt-Ring errichten — verbunden mit der Option, weitere Grundstücke im Hammfeld II zu entwickeln. Die WZ sprach mit Planungsdezernent Christoph Hölters über die Pläne.

WZ: Herr Hölters, Sie koordinieren die Task Force „Hammfeld“. Wie setzt sie sich zusammen, welche Aufgaben hat die Arbeitsgruppe?
Hölters: Die Arbeitsgruppe hat im ersten Schritt zum Ziel die Planung und Umsetzung des Möbelhauses — bezogen auf öffentliche Belange — vorzubereiten, durchzuführen und zu begleiten. Insofern sind in der Arbeitsgruppe neben Vertretern der Firma Krieger alle Beteiligten aus der Verwaltung — von den Liegenschaften über die Wirtschaftsförderung und Stadtplanung bis hin zu Infrastruktur Neuss, Tiefbau, Bauordnung und Brandschutz — mit Teilnehmern und Vertretern dabei.

WZ: Wie eng ist der Zeitplan?
Hölters: Die ersten Schritte sehen die Fassung des Aufstellungsbeschlusses zur notwendigen Änderung des Bebauungsplans und in diesem Zusammenhang eine erste Bürgerinformation noch vor der Sommerpause 2013 vor. Die Arbeiten hierfür sind bereits aufgenommen. Bei Vorliegen erforderlicher Gutachten und konkretisierender Pläne ist die Offenlage der Bebauungsplanänderung für den Herbst 2013 und der Abschluss des Änderungsverfahrens für den Winter 2013/14 geplant.

WZ: Krieger hat bereits erste Entwürfe vorgelegt. Wird es trotzdem einen Architektenwettbewerb geben?
Hölters: Die Pläne werden derzeit konkretisiert und sollen dem Gestaltungsbeirat, dessen Besetzung (externe Stadtplaner und Architekten, Vertreter von Politik und Verwaltung) der Rat bestimmt hat, in der Sommerpause vorgelegt werden. Das Ergebnis dieser Vorstellung und Beratung wird den weiteren Weg bestimmen.

WZ: Wie werden die Neusser eingebunden?
Hölters: Noch vor der Sommerpause 2013 sollen die Pläne für das Möbelhaus, die zuvor vom Stadtrat beschlossen wurden, interessierten und betroffenen Neussern vorgestellt werden.

WZ: Wie groß ist das Randsortiment von Möbel Höffner?
Hölters: Die Größe des zulässigen und damit genehmigungsfähigen Randsortiments wird sich an den Ergebnissen der Einzelhandels- und Zentrenverträglichkeitsuntersuchung orientieren, die innerhalb des Bebauungsplanverfahrens erstellt wird. Insofern können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zahlen genannt werden.

WZ: Welche Nachteile hat das Möbelhaus für die Neusser Einzelhändler in Innenstadt und Rheinparkcenter?
Hölters: Mögliche Auswirkungen werden in der Einzelhandels- und Zentrenverträglichkeitsuntersuchung im Bebauungsplanverfahren ermittelt. Sollten hiernach schädliche Auswirkungen zu erwarten sein, müssen entsprechende Gegenmaßnahmen eingeplant werden.

WZ: Krieger wird auch das Hammfeld II mit einer Fläche von rund 10 Hektar entwickeln. Was passiert dort?
Hölters: Hierzu hat der Rat eine Verkaufsoption beschlossen. Außerhalb des Zeitplans für das Möbelhaus sollen abweichend von den 20 Jahre alten Plänen standortgerechte und realisierbare Nutzungen gefunden, politisch diskutiert und in die Entwicklung gebracht werden.

WZ: Wie harmonieren die Pläne Hammfeld/Willy-Brandt-Ring mit den Ideen aus dem Masterplan „Neuss an den Rhein“/Automeile?
Hölters: Das Möbelhausgrundstück am Willy-Brandt-Ring wie die Optionsflächen im Hammfeld beinhalten die Südseite des Boulevards Hammer Landstraße, den der Masterplan Neuss an den Rhein als eine großzügige Fuß-/Radwegeachse aus der Innenstadt an den Rhein definiert hat. Dieses Ziel kann und soll mit den aktuellen Planungen konkretisiert und zeitnah umgesetzt werden.