Politik berät über Gewerbegebiet

Im Hauptausschuss am Donnerstag geht es um ein Nachhaltigkeitskonzept für das Gewerbegebiet Kaarster Kreuz.

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Kaarst. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das zunehmend auch die Kaarster Politik beschäftigt. So wird es im Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss am kommenden Donnerstag um ein Nachhaltigkeitskonzept für das Gewerbegebiet Kaarster Kreuz gehen. Die Ausschussmitglieder werden etwa entscheiden, ob die Verwaltung bis zur nächsten Ratssitzung am 12. Juli ein konkretisiertes Genossenschaftsmodell vorstellen soll, um den städtischen Zielsetzungen ebenso gerecht zu werden wie den Bedarfen der zukünftigen Unternehmen, die im Gewerbegebiet angesiedelt werden sollen.

Bereits im November 2011 hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, den Entwurf einer Nachhaltigkeitsstrategie für das Gewerbegebiet Kaarster Kreuz zu entwickeln. Das Thema soll in der planerischen und konzeptionellen Entwicklung des Gewerbegebietes, in der Unternehmensansiedlung sowie im späteren Betrieb des Gewerbegebietes richtungsweisend sein.

Allerdings sollen dabei die Interessen künftiger Unternehmen berücksichtigt werden. Weil diese Interessen jetzt aber noch nicht bekannt sind, müssen abstrakt allgemeine Kriterien gefunden werden. Darüber hinaus spielen auch die Kosten eine Rolle — die wirtschaftlichen Anforderungen und zukunftsorientierten Nachhaltigkeitsfaktoren müssen finanziell im Einklang sein. Auch die bereits in Kaarst ansässigen Unternehmen und Wirtschaftsverbände sollen in die Abstimmung der Prozesse einbezogen werden.

Die Schwierigkeit bei der Erstellung eines Konzeptes ist laut Verwaltung, dass es bislang keine allgemeingültige Definition in der Entwicklung eines nachhaltigen Gewerbegebietes gibt. Es muss also zunächst die Frage beantwortet werden, was ein solches Gewerbegebiet ausmacht. Dabei ist es der Verwaltung wichtig, das Thema nicht nur auf den ökologischen Aspekt zu reduzieren, sondern insbesondere auch die Aspekte der ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung ist die konzeptionelle Idee des Gewerbegebietes und die Anforderungen für die Gestaltung des öffentlichen Raumes, die sich daraus ergeben. Ziel ist unter anderem eine flächeneffiziente Gestaltung durch bauliche Verdichtung, gemeinschaftliche Nutzung von Parkraum und ein Zusammenschluss ökologischer Flächen zur allgemeinen Nutzung und Steigerung der Aufenthaltsqualität.

Die Verwaltung muss den Spagat hinbekommen, Aspekte der Nachhaltigkeit in ihrer Grundausrichtung zu sichern. Auf der anderen Seite muss sie sich zu gegebenem Zeitpunkt auf die einzelnen Unternehmensbedarfe einstellen können und somit eine gewisse Flexibilität bewahren.

Die konzeptionelle Ausrichtung der Gewerbegebietsentwicklung soll schließlich Vertretern der Wirtschaft vorgestellt und mit ihnen diskutiert werden. Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden, sollen in der weiteren Entwicklung berücksichtigt werden. Der Prozess zur Entwicklung einer Ansiedlungsstrategie startet heute mit einem Auftaktworkshop.