Polizei ermittelt nach Streit
Mehrere Personen sind gestern tagsüber gewaltsam in ein Haus in Büttgen eingedrungen.
Büttgen. Zertrümmerte Scheiben an Haus- und Gartentür, Chaos im Wohnzimmer, überall Glasscherben sind das Ergebnis eines Einbruchs, der sich gestern gegen 14 Uhr an der Straße Am Kaufmannskreuz in Büttgen abgespielt hat. Nach Aussage der betroffenen Familie sollte es nicht bei dem Einbruch bleiben. „Die wollten meinen Mann umbringen“, ist sich Anna M. sicher. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort und ermittelt die Hintergründe.
Dem Vorfall liege eine Geschichte zu Grunde, bei der es um alte Liebschaften und Betrug mit anschließenden Racheversprechen gehe, erklären die Betroffenen die Hintergründe. „Das hat vor zwei Jahren begonnen“, sagt M. Weil die Situation unerträglich wurde, sei die Familie vor sieben Monaten aus Krefeld fortgezogen und nach Büttgen gekommen.
„Wir haben auch eine Auskunftssperre erwirkt und stehen nicht mehr im Telefonbuch, damit sie uns nicht finden“, sagt der Sohn der Familie, der ebenfalls um sein Leben fürchtet. Bekannte hätten die neue Adresse verraten, nun fühlt sich die Familie nicht mehr sicher. Auf dem Handy des Sohnes laufen nach dem gewaltsamen Eindringen ins Haus Drohungen ein, dass die Familie von einer Anzeige absehen solle, und dass man den Vorfall auf „Sinti-Art“ regeln werde. Auch vor dem Einbruch habe es Drohanrufe gegeben. „Am Telefon haben die mir gesagt ,Jetzt bring ich deinen Mann um, und deinen Sohn auch“, berichtet Anna M. Ihr Mann, der schwer krank sei, habe sich glücklicherweise zum Zeitpunkt des Einbruchs nicht im Haus, sondern bei der Dialyse befunden. Die restliche Familie war im Haus, als zunächst mehrere Lieferwagen vorgefahren kamen. „Ich habe noch zu meiner Frau gesagt, pass auf die Kinder auf, die kommen jetzt rein“, erzählt der Sohn von Anna M.
Die Familie habe sich im Obergeschoss in Sicherheit gebracht, als es zunächst Sturm klingelte. Um die Eindringlinge abzuschrecken, sagt Anna M., habe sie von oben Flaschen auf den Gehweg geschmissen. „Ich habe gehofft, dass sie sich erschrecken und abhauen. Jetzt bekomme ich deshalb womöglich auch noch eine Anzeige“, sagt sie. Etwa zehn Personen mit Quarzsandhandschuhen, Baseballschlägern und Messern hätten versucht, gewaltsam ins Haus einzudringen. Zunächst über die Haustür, dann die Gartentür, wo es schließlich gelang. Als die Familie die Polizei alarmiert hätte, seien die Eindringlinge verschwunden. Die Polizei bestätigte, dass es sich um einen Streit handele, der schon lange bestehe und dass nun umfassend ermittelt werde. „Wir haben große Hoffnungen, dass wir die Tatverdächtigen sehr schnell ermitteln“, sagte Polizeisprecherin Daniela Dässel.