Sconto-Möbelmarkt kommt
Der Rat stimmte jetzt dem Kaufvertrag für zwei Flächen zu.
Neuss. Der Poker mit dem Möbelhaus-Investor Kurt Krieger ist vorbei. In nicht-öffentlicher Sitzung stimmte der Rat jetzt dem Kaufvertrag für noch einmal zwei Grundstücke im Hammfeld zu, nachdem in gleicher Sitzung der Bebauungsplan für den von dem Berliner Investor gewünschten und geplanten Möbel-Discounter der Marke Sconto durch Satzungsbeschluss Rechtskraft erlangt hatte. Alle anderen noch bestehenden vertraglichen Optionen wurden beendet.
Mit diesem Schlussstrich fällt die Fläche zwischen Derendorfweg und Hammer Landstraße, auf der früher das VfR-Stadion war, wieder in die uneingeschränkte Verfügungsgewalt der Stadt. Ein Investor hatte zwar angefragt, ob er sich mit diesem Grundstück an einer Ausschreibung für den Bau eines neuen Landesrechenzentrums für die Finanzverwaltung NRW beteiligen dürfe, doch bekommt er dafür nun eine Absage. Die Chance, dass dieses vor Jahren schon einmal mit Neuss in Verbindung gebrachte Rechenzentrum tatsächlich hier gebaut wird, bezeichnete Bürgermeister Reiner Breuer hinter verschlossenen Türen mit „gleich Null“.
Vor diesem Hintergrund war der Rat nicht bereit, das Grundstück für die Dauer des Verfahrens zu reservieren. Denn im Umkehrschluss hätte das bedeutet, dass bis mindestens Ende 2019 keine alternative Entwicklung der Fläche möglich gewesen wäre. Vertragsgemäß fixiert ist nun der Bau des Sconto-Möbelmarktes. Nachdem der Bebauungsplan wie vereinbart zur Jahresmitte fertig wurde, konnte Stadtplanungsdezernent Christoph Hölters unmittelbar im Anschluss an den geheimen Teil der Ratssitzung Richard Lehmann-Brauns, dem Projektverantwortlichen bei der Firma Krieger, die Baugenehmigung aushändigen.
Die könnte der nun noch einmal zur Seite legen, denn dem Vernehmen nach ist die gesetzte Frist, innerhalb derer der Bau begonnen werden muss, mit vier Jahren sehr großzügig bemessen.
Neben dem VfR-Gelände fällt auch die Fläche an die Stadt zurück, auf der die Firma Stadler einen großen Fahrrad-Fachmarkt errichten will. Diese Option wird nach wie vor verfolgt, doch verhandeln Stadler und Stadt ab sofort direkt miteinander. Krieger, der auch für diese 25 000 Quadratmeter große Fachmarktfläche eine Option hatte, ist nicht mehr beteiligt.
Beide könnten noch einmal miteinander zu tun bekommen, wenn es um die Grünspange geht, die den östlichen Teil von Hammfeld II — mit Höffner-Möbelhaus, Sconto und Stadler — zur Innenstadt hin abschließen wird. Die beiden Grundstücke, die dafür vorgesehen sind, wurden vom Rat an den Investor Krieger verkauft. Für das Gelände — insgesamt geht es um 18 171 Quadratmeter — muss der Unternehmer noch einmal fast 2,7 Millionen Euro an die Stadt überweisen. Der Kaufvertrag mit einem Quadratmeterpreis von 150 Euro war erst am Freitagmorgen und damit am Tag der Ratssitzung notariell geschlossen worden. Das 25 000 Quadratmeter große Grundstück für den „Sconto“ hatte Krieger gekauft — und bezahlt.